Traurig genug, dass immer wieder aufs Neue Immobilien zum Wahlkampfthema werden. Regional und bundesweit ist der Immobilienmarkt – generell gesehen – ununterbrochen unter Beschuss. Politiker versprechen den vielen geldarmen Familien im Lande, sie beim Immobilienkauf zu unterstützen und dass die Mieten finanziell leistbar bleiben. Die Ironie dabei ist: Je mehr angekündigt und gesetzlich umgewandelt werden soll, desto schlimmer wird die Situation für Mieter und zukünftige Immobilienbesitzer. Der Immobilienstandort Berlin ist nun bereits seit vielen Jahren ein heißes Pflaster.Grundsätzliches zum Standort von Immobilien
Berlin ist nicht nur die Hauptstadt von Deutschland, sie ist auch der Schmelztiegel der politischen und kulturellen Ideen und Aktivitäten. Ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg einer Immobilie ist und bleibt die Lage. Der Standort Berlin hat eine überregionale Bedeutung. Hier gibt es eine zukunftsweisende Entwicklung und die Arbeitsplatzsituation ist durchaus zufriedenstellend. Der wohlhabende Bürger kauft dort eine Immobilie, wo eine große Wertstabilität zu erwarten ist. Der Arbeitnehmer sucht hingegen dort nach einer Wohnung, wo er arbeitet und wo die Geschäfte zur Deckung des täglichen Bedarfs unmittelbar in der Nähe sind. Ein Immobilienstandort wird innerhalb einer Großstadt wie Berlin danach bewertet, welches Publikum dort wohnt, wie gepflegt die Häuser im näheren Umkreis sind und wie hoch die Lärmbelästigung vor Ort ist. Innerhalb von Berlin gibt es wie in jeder anderen Stadt gute und weniger gute Lagen.
Berlins Immobilienmarkt – zur Frage der Stabilität
Die Medien berichteten noch im August 2016 von einem neuen Rekordhoch in der Immobilienbranche. Sechs Monate später soll nun das Ende des Immobilienbooms kurz bevorstehen. Das Geschäft mit Immobilien ist wohl ungefähr so schwer einzuschätzen wie das Wetter. Prognosen können sowohl positiv als negativ ausfallen. Die Frage nach Bauland und Grundstücken kann niemals stabil sein. Die Investorenkraft ist von vielerlei Faktoren abhängig. Der Preisauftrieb bei Immobilien wurde bisher vom Zuzug in die Hauptstadt getragen. Seit Monaten jedoch ziehen immer weniger Menschen nach Berlin. Die „Schwarmstadt“ Berlin muss somit momentan mit einer schwindenden Anziehungskraft zurechtkommen, was für den Immobilienmarkt nichts Gutes verheißt.
Jeder muss irgendwo wohnen
Das alte Lied von Angebot und Nachfrage klingt nirgends so deftig und zum Teil verstörend wie in der Immobilienwirtschaft. Jeder Bürger, der ein geregeltes Leben führt, muss irgendwo wohnen. Das Koalitionsgezänk und die Pläne der verschiedenen Parteien, das Mietrecht zu verschärfen, eine Mietpreisbremse einzuläuten und den Wohnungskauf zu vereinfachen, sind leider alles andere als zielführend. Die Immobilienwirtschaft spricht diesbezüglich von einer „investorenfeindlichen“ Politik. Auf die Fragen, wie noch mehr günstigere Wohnungen entstehen können oder die Kaufpreise von Wohnungen und Häusern reglementiert werden können, gibt es zurzeit weder von Seiten der Politik noch innerhalb der Immobilienwirtschaft glaubwürdige Antworten.
Hohe Mietpreise haben Konjunktur
Die Immobilienpreise für Berliner Mitwohnungen sind in den letzten Jahren deutlich nach oben geklettert. Die Experten rechnen damit, dass auch in den kommenden Jahren eine moderate Steigerung der Immobilienpreise für Mietwohnungen bevorsteht. Somit müssen sich die Berliner auch zukünftig mit hohen Mietpreisen herumplagen. In den begehrten Innenstadtlagen, wie etwa im Stadtteil Mitte, haben die steigenden Mieten bereist die Schmerzgrenze erreicht. In den Stadtteilen Mahlsdorf (Hellersdorf), Staaken (Spandau), Köpenick (Köpenick) und Altglienicke (Treptow) liegen die Mietpreise für Häuser unter 10 Euro pro Quadratmeter. In allen anderen Stadtteilen liegt der Mietpreis pro Quadratmeter Wohnraum deutlich darüber. Bei den Mietpreisen für Wohnungen sind die Stadtteile Charlottenburg (Charlottenburg), Dahlem (Zehlendorf), Friedrichshain (Friedrichshain), Gatow (Spandau) Grunewald (Wilmersdorf), Tiergarten (Tiergarten), Wilmersdorf (Wilmersdorf), Prenzlauer Berg (Prenzlauer Berg) und Mitte (Mitte) die absoluten Spitzenreiter. Hier blättern die Berliner mehr als zwölf Euro pro Quadratmeter auf den Tisch. Laut Statistik mussten in den vergangenen Jahren rund acht Prozent der Berliner Bevölkerung aufgrund hoher Mieten umziehen. Das wirkt sich natürlich auf die persönliche Lebenssituation eines Stadtbewohners direkt aus. Besonders junge Familien stehen unter massivem Druck. Treffen niedrige Einkommen auf steigende Mieten, dann ist guter Rat teuer. Für die Berliner Arbeitnehmer ist dies ein spezielles Problem, da sie bereits jetzt im Schnitt mehr als 21 Prozent ihres Einkommens allein für die häusliche Unterkunft einkalkulieren müssen.
Steigende Immobilienpreise fordern ihren Tribut
Die steigenden Immobilienpreise in Berlin sorgen bei vielen Kaufinteressierten für schlaflose Nächte. Die Lage ist alles andere als ruhig. Seit 2005 gilt Berlin als Trendmetropole. So sind die Einwohnerzahlen dank Zuwanderern aus dem In- und Ausland permanent angestiegen. Dies führte mit der Zeit zu einer Anspannung auf dem lokalen Wohnungsmarkt. So gehen die Immobilienpreise seit Jahren wortwörtlich durch die Decke. Der Preisanstieg für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser beschleunigt sich in beängstigender Art und Weise. In einer guten Wohnlage kostet ein Quadratmeter 4.100 Euro. Experten warnen die Käufer von Häusern und Wohnungen vor einer Immobilienblase, da die Kaufpreise den Einkommen regelrecht davonlaufen. Für einen normal verdienenden Arbeitnehmer aus Berlin ist das eine große Herausforderung, denn für eine 100 Quadratmeter große Wohnfläche müsste er plus/minus glatte zehn Jahreseinkommen beim Kauf ausgeben. Noch übersteigt in der Hauptstadt die Nachfrage nach Wohnungen das Angebot bei Weitem, somit steigen die Preise für Eigentumswohnungen rasant. Sind in gewissen Berliner Stadteilen die Wohnungen für die meisten Bürger geradezu unerschwinglich geworden, so gehen in anderen Stadtteilen gut gelegene Objekte und vernünftig bepreiste Liegenschaften weg wie warme Semmeln.
Fazit: Der Immobilienmarkt in Berlin bewegt sich auf unsicherem Terrain
Mag für kaufkräftige Investoren der Immobilienstandort Berlin auch zukünftig ein sicheres Gelände für lukrative Geschäfte sein, so sieht es für den Großteil der Stadtbewohner nicht allzu rosig aus. Die Mieten steigen kontinuierlich und antagonistisch zum Einkommen und die Kaufpreise für Eigentumswohnungen ebenfalls in unverschämter Weise. Ob die Regierung in Berlin mit Gesetzen und Beschlüssen schlagkräftige Akzente in der Immobilienwirtschaft setzen kann, ist leider mehr als ungewiss. Die Zuständigen für die Wohnungspolitik bei der Senatsverwaltung für Umwelt und Stadtentwicklung plädieren für ein schnelleres, höheres und dichteres Bauen von Wohnungsanlagen. Der Marktdruck bleibt bestehen. Bundesweit treibt der Run der Anleger auf Wohnungen und Häuser die Immobilienpreise in die Höhe. Den Immobilienmaklern beschert dies Rekordumsätze, denn das Geschäft der Vermittler boomt in Berlin am kräftigsten. Es gibt etliche Prognosen, die der Stadt Berlin bezüglich der Wohnbaulösung, eine glänzende Zukunft vorhersagen, da hinsichtlich der Kaufpreise und Mieten noch reichlich Luft nach oben sei. Andere Fachleute widersprechen dem vehement, denn für sie gilt, dass der Immobilienboom dank der unzuverlässigen Zuwanderungswellen bald zu Ende gehen wird.
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