Die russischen Besatzungstruppen haben im ukrainischen AKW Saporischschja einen anderen Reaktor in den Warmzustand versetzt, um Reparaturen an einem Reaktor durchzuführen. Block Nummer fünf muss aufgrund technischer Wartungsarbeiten in den Kaltzustand heruntergefahren werden, wie die Kraftwerksleitung der Nachrichtenagentur Interfax mitteilte.
Um den Bedarf an Dampf zu decken, wurde dafür Reaktor vier in den Warmzustand versetzt. Diese Maßnahmen verstoßen deutlich gegen die Lizenzbedingungen für den Betrieb der Atomanlage. Der ukrainische Atomenergiekonzern Enerhoatom äußerte sich besorgt und betonte, dass der Betrieb des Blocks Nummer vier ausschließlich im Kaltzustand erlaubt sei. Der Reaktorblock war lange Zeit nicht in Betrieb und wurde in dieser Zeit weder gewartet noch repariert.
Obwohl das Kraftwerk offiziell als heruntergefahren gilt, produzieren die Reaktorblöcke im Warmzustand keinen Strom, sondern lediglich Dampf. Das AKW Saporischschja wurde bereits im September 2022 heruntergefahren.
Darüber hinaus entdeckten Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Minen am Rande des Geländes des AKW Saporischschja. Bei einer Begehung am Sonntag stellten die Spezialisten einige Antipersonenminen in einer Pufferzone zwischen der inneren und äußeren Absperrung der Anlage fest. Das Betriebspersonal hat keinen Zugang zu diesem Bereich. Im inneren Bereich des Geländes wurden keine Minen festgestellt. Die Anlage wurde vor 17 Monaten von russischen Truppen besetzt und war mehrfach Angriffen ausgesetzt.
IAEA-Direktor Rafael Grossi erklärte, dass die Behörde bereits vorher wusste, dass Minen außerhalb und auch an bestimmten Stellen innerhalb des Geländes platziert worden waren. Diese Entscheidung sei vom Militär getroffen worden, da es sich um ein von ihnen kontrolliertes Gebiet handelt.
Kommentar hinterlassen