In der Speditions- und Logistikbranche in Bayern kommt es ab heute Nacht erneut zu Warnstreiks. Wie die Gewerkschaft Verdi dem Bayerischen Rundfunk (BR) mitteilte, wurden die Tarifverhandlungen in der dritten Runde mit den Arbeitgebern in Aschheim bei München ergebnislos unterbrochen.
Betroffen von den Streikmaßnahmen sind vor allem Kurier-, Express- und Paketdienste wie FedEx, DPD, UPS und Hermes. Der Branchenprimus DHL bleibt von den Arbeitsniederlegungen jedoch unberührt, da dort bereits ein anderer Tarifvertrag gilt.
Die Warnstreiks kommen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Verdi rechnet mit erheblichen Auswirkungen auf das Weihnachtsgeschäft, das in der Branche ohnehin die arbeitsintensivste Phase des Jahres darstellt. Viele Kunden könnten mit verspäteten Sendungen und Lieferengpässen konfrontiert werden.
Die Arbeitsniederlegungen sollen bis zum 23. Dezember andauern – es sei denn, die Arbeitgeberseite legt ein verbessertes Angebot vor. Der Landesverband Bayerischer Spediteure hatte zuletzt sein Angebot auf sechs Prozent Lohnerhöhung in zwei Schritten sowie eine Einmalzahlung von 780 Euro erhöht. Dieses Angebot soll jedoch über eine Laufzeit von 25 Monaten gelten, was Verdi als unangemessen lang und damit unzureichend kritisierte.
Die Gewerkschaft fordert eine deutlich kürzere Laufzeit und stärkere Anpassungen an die derzeit hohe Inflation und die gestiegenen Lebenshaltungskosten der Beschäftigten. Weitere Streikaktionen könnten folgen, sollten die Verhandlungen in den kommenden Tagen keine Fortschritte erzielen.
Die Lage bleibt angespannt, und die Kunden der betroffenen Paketdienste müssen sich auf Verzögerungen einstellen – ein Szenario, das vor allem in der Weihnachtszeit für Unmut sorgen dürfte.
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