Die Krankenhausgesellschaft Sachsen sieht das Risiko von Insolvenzen in der Krankenhausbranche für das laufende Jahr als realistisch an. Melissa Rößler, Sprecherin der Gesellschaft, äußerte gegenüber MDR AKTUELL, dass ohne eine Übergangsfinanzierung vom Bund das Insolvenzrisiko für Krankenhäuser steige. Ein Grund dafür ist die weiterhin unklare Zukunft der Krankenhausfinanzierung, die durch die ausstehende Reform noch verschärft wird.
Im vergangenen Jahr mussten bereits mehrere Kliniken in Sachsen schließen, darunter die Paracelsus-Klinik in Reichenbach und die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Erlabrunn. Diese Entwicklungen spiegeln einen bundesweiten Trend wider: Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat bereits für dieses Jahr vor bis zu 80 Klinik-Insolvenzen in ganz Deutschland gewarnt – eine Verdopplung im Vergleich zu 2023.
Diese prekäre Situation wird zweifellos auch ein zentrales Thema im bevorstehenden sächsischen Wahlkampf sein. Eine intensive Diskussion mit den Bürgern Sachsens ist zu erwarten, bei der sich sowohl Ministerpräsident Michael Kretschmer als auch die zuständige Ministerin Petra Köpping den Fragen und Bedenken der Bevölkerung stellen müssen. Angesichts der steigenden Anzahl von Krankenhausinsolvenzen wird es besonders wichtig sein, transparente und nachhaltige Lösungen zu präsentieren, um das Gesundheitssystem in Sachsen zu stabilisieren und die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Antworten auf diese drängenden Fragen werden von den politischen Entscheidungsträgern im Wahlkampf erwartet.
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