Reiner Haseloff, der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, äußerte sich in einem Interview mit dem ARD-Fernsehen tief besorgt über die Vernachlässigung der deutschen Solarindustrie, die er als ein wahres Drama beschrieb. Er erinnerte an den Niedergang des einst blühenden Solar Valleys in seiner Region, eine Zeit, in der nahezu alle Arbeitsplätze in diesem Sektor verloren gingen und nur ein kleiner Teil für Forschungszwecke erhalten blieb. Haseloff zeichnete eine düstere Parallele zu den aktuellen Geschehnissen und kritisierte die Entscheidung, den sogenannten Resilienzbonus fallen zu lassen. Dies, so Haseloff, gefährde nicht nur die Energiewende in Deutschland, sondern überlasse das Feld den chinesischen Produzenten, die mit ihren Dumpingpreisen den globalen Markt überschwemmen.
Diese Entwicklung wird durch die Entscheidung des Schweizer Photovoltaikunternehmens Meyer Burger veranschaulicht, seine Produktionsstätte in Freiberg zu schließen und sich in Thalheim lediglich auf Forschung zu konzentrieren. Haseloff unterstrich die Ironie dieser Situation, da Meyer Burger nun in den Vereinigten Staaten expandiert, angelockt durch attraktive staatliche Förderprogramme. Diese strategische Neuausrichtung verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen sich die deutsche Solarindustrie konfrontiert sieht, und betont die dringende Notwendigkeit politischer Unterstützung, um im internationalen Wettbewerb, insbesondere gegen die aggressive Preispolitik Chinas, bestehen zu können.
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