Ashwagandha ist eine Heilpflanze, die oft bei Angst und Schlafproblemen genutzt wird. Sie wird auch „Schlafbeere“ genannt. Aber die Verbraucherzentrale Bayern warnt jetzt vor Ashwagandha-Produkten. Diese Produkte können besonders für Kinder, Schwangere und Menschen mit Leberproblemen gefährlich sein. Außerdem kann es zu Problemen kommen, wenn Ashwagandha zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen wird.
Ashwagandha kann die Leber schädigen
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat bereits im Jahr 2012 vor Ashwagandha gewarnt. Damals ging es um mögliche Auswirkungen auf die Schilddrüse. Seit 2017 gibt es Berichte über Nebenwirkungen, die durch Ashwagandha-Produkte verursacht worden sein könnten. Zu den Nebenwirkungen gehören Übelkeit, Durchfall, Schwindel und Kopfschmerzen. In manchen Fällen kam es sogar zu schweren Leberschäden.
Besonders Menschen mit Leberproblemen sollten auf Ashwagandha-Produkte verzichten. Auch wer andere Medikamente nimmt, zum Beispiel gegen Bluthochdruck oder Diabetes, sollte vorsichtig sein.
Wer sollte Ashwagandha nicht nehmen?
Kinder und schwangere Frauen sollten Ashwagandha nicht verwenden. Prof. Hans Hauner, ein Experte für Ernährung, erklärt, dass die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln nicht verpflichtet sind, auf die Risiken hinzuweisen.
Wie viel Ashwagandha ist gefährlich?
Das BfR sagt, dass es keine sichere Menge an Ashwagandha gibt. Das liegt daran, dass die Inhaltsstoffe in verschiedenen Produkten sehr unterschiedlich sind. Es ist oft nicht klar, welche Teile der Pflanze oder welches Verfahren zur Herstellung verwendet wurden. Deshalb weiß man nicht, wie stark die Wirkung eines Produkts ist.
Ashwagandha findet sich nicht nur in Pillen, sondern auch in Schlaftees oder Kräutermischungen. Es gibt keine gesetzlichen Grenzen dafür, wie viel Ashwagandha in diesen Produkten enthalten sein darf. Dadurch ist schwer vorherzusagen, wie stark ein Produkt wirkt und welche Nebenwirkungen es haben könnte.
Nahrungsergänzungsmittel sollen nicht „heilen“
Nahrungsergänzungsmittel wie Ashwagandha werden in der EU als Lebensmittel betrachtet. Sie müssen deshalb nicht so streng geprüft werden wie Arzneimittel. Werbung, die Heilung verspricht, ist zwar verboten, aber manche Hersteller finden Wege, um diese Vorschriften zu umgehen.
Deshalb rät die Verbraucherzentrale Bayern dazu, Nahrungsergänzungsmittel nur nach einer ärztlichen Untersuchung einzunehmen. Ärztinnen und Ärzte können empfehlen, welche Präparate wirklich sicher und nötig sind, zum Beispiel bei einem Mangel an Vitamin D oder Eisen.
Erklärung der Pflanze Ashwagandha:
Ashwagandha, auch „Schlafbeere“ genannt, ist eine Pflanze, die in der traditionellen indischen Medizin (Ayurveda) verwendet wird. Die Wurzeln und Blätter werden oft getrocknet und zu Pulver verarbeitet. Menschen nehmen Ashwagandha, weil es angeblich beruhigend wirkt und bei Stress, Schlafproblemen und Angst helfen soll. Doch die Pflanze kann auch Nebenwirkungen haben und sollte deshalb nicht unbedacht eingenommen werden.
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