Die Nachricht vom Amtsgericht Leipzig am 7. April 2025 schlug in Leipzig wie ein Donnerschlag ein: Die HeiterBlick Straßenbahnen GmbH, ein Unternehmen mit großer regionaler Bedeutung und bundesweiter technologischer Kompetenz, befindet sich in einem vorläufigen Insolvenzverfahren. Zum vorläufigen Sachwalter wurde Dr. Andreas Kleinschmidt aus Frankfurt am Main bestellt. Ziel ist es, die wirtschaftliche Lage zu prüfen und die Geschäftsführung zu überwachen.
Doch die eigentliche Frage, die sich nicht nur Fachleuten, sondern auch vielen Bürgerinnen und Bürgern stellt: Warum lässt die Politik ein solches Unternehmen in dieser Lage allein?
Ein Rückgrat für die Mobilitätswende
HeiterBlick ist nicht irgendein Betrieb. Das Unternehmen ist Spezialist für die Herstellung und Modernisierung von Straßenbahnen, ein zentraler Akteur der Verkehrswende – und das mitten in einem Jahrzehnt, in dem von der Politik permanent Klimaschutz und nachhaltige Mobilität gefordert werden. HeiterBlick baut Straßenbahnen nicht nur für Leipzig, sondern war auch an Großprojekten in anderen Städten beteiligt. Kurz gesagt: Hier geht es um mehr als ein mittelständisches Unternehmen – hier geht es um ein Stück Zukunft.
Insolvenz statt Innovationsförderung?
Die HeiterBlick GmbH hätte vielmehr Unterstützung gebraucht – zum Beispiel durch gezielte Hilfen im Rahmen von Transformations- oder Technologieförderprogrammen. Stattdessen sehen wir nun ein Verfahren nach §270b InsO: vorläufige Eigenverwaltung, Sachwalter, Gläubigerausschuss – ein juristisches Regelwerk, das eher auf Abwicklung als auf Rettung ausgelegt ist.
Dabei werden Milliarden für andere Branchen locker gemacht, selbst für große Konzerne, deren Fehlentscheidungen teils hausgemacht sind. Warum also nicht für einen Betrieb, der aktiv an der Mobilitätswende mitarbeitet und gleichzeitig hochwertige Arbeitsplätze in Deutschland sichert?
Kein Einzelfall?
HeiterBlick ist kein Einzelfall. Immer wieder geraten mittelständische Technologiefirmen in wirtschaftliche Schieflage – und oft bleibt die Hilfe von Bund oder Land aus. Das Argument lautet dann meist: „Marktwirtschaft“ oder „keine Wettbewerbsverzerrung“. Doch diese Argumentation wirkt fadenscheinig, wenn man bedenkt, wie großzügig mit Geldern umgegangen wird, sobald Großunternehmen oder systemrelevante Banken betroffen sind.
Die Politik muss sich fragen lassen: Ist ein Unternehmen wie HeiterBlick nicht systemrelevant – zumindest für eine nachhaltige Infrastrukturpolitik in Deutschland?
Fazit: Das falsche Signal zur falschen Zeit
In Zeiten, in denen der öffentliche Nahverkehr ausgebaut und modernisiert werden soll, ist das mögliche Scheitern eines der innovativsten Hersteller für Straßenbahnen nicht nur ein wirtschaftlicher Verlust, sondern auch ein symbolisches Desaster. Wenn ein solcher Betrieb keine politische Rückendeckung bekommt, was sagt das über den Stellenwert von Mittelstand und Zukunftstechnologie in Deutschland aus?
Die Entscheidung, HeiterBlick nicht frühzeitig und gezielt zu stützen, ist nicht nachvollziehbar – weder aus wirtschaftlicher noch aus gesellschaftlicher Perspektive.
Die Kriegskassen werden gefüllt, Rüstung wird wieder Profite treiben. Klar sind da Straßenbahnen entbehrlich… ..
Was für eine Schande für dieses Land
… und ich habe ehrlich gesagt kein Verständnis mehr für die hirnlose Kriegspoltik und Technische Unternehmen gehen den Bach runter, weil Zulieferer nicht liefern können, weil sie selbst insolvent und pleite sind, weil es kein Materisl mehr gibt und Kommunen ihre Rechnungen nicht zahlen.
Die Stadt Leipzig sollte sich hier stark machen, denn schließlich sollen ja die neuen Straßenbahnen von hier kommen.
Ich bin sprachlos…