Was für eine Überraschung,oder auch nicht!

Published On: Sonntag, 20.10.2024By

Beim Treffen von Olaf Scholz und Recep Tayyip Erdogan in Istanbul kam es – Überraschung! – wieder einmal zu Meinungsverschiedenheiten über den Nahost-Konflikt. „Wir haben unterschiedliche Sichtweisen auf Israel, aber Deeskalation ist notwendig“, meinte Scholz. Erdogan hingegen ließ keine Gelegenheit aus, Israel für den Konflikt verantwortlich zu machen, und sprach von „nötigem Druck“ auf den „aggressiven“ Staat.

Erdogan, der als glühender Verteidiger der Hamas auftritt – pardon, „Widerstandsgruppe“ nennt er sie – konnte sich einen Vergleich von Benjamin Netanjahu mit Adolf Hitler nicht verkneifen. Dass Scholz bei der Pressekonferenz von der Notwendigkeit sprach, sich gegen Terrorangriffe zu verteidigen, schien Erdogan dabei wenig zu beeindrucken.

Aber hey, trotz der Differenzen will man die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Türkei ausbauen. Stolz verkündete Scholz, dass der Handel im letzten Jahr über 55 Milliarden Euro erreicht hat. Und als wäre das nicht genug, wurde auch die Lieferung deutscher Waffen an den NATO-Partner Türkei als „selbstverständlich“ erklärt, inklusive einer möglichen Lieferung von Eurofighter-Kampfjets.

Natürlich wurden auch die Rüstungsexporte in die Türkei in größerem Umfang wieder aufgenommen – es gab bereits Genehmigungen für Waffenexporte im Wert von 103 Millionen Euro. Warum sollte man sich auch von ein paar Meinungsverschiedenheiten über den Nahost-Konflikt die Geschäfte vermiesen lassen?

Leave A Comment