Für einen guten Geschäftsmann habe ich Sie nie gehalten, aber ein sehr guter Rechtsanwalt waren Sie durchaus. Vielleicht kann man aber eben auch nicht alles können und gut machen. Trotzdem, mit dem Absturz des Unternehmens GORE AG an der Münchner Börse ist natürlich auch eine gigantische Geldvernichtung verbunden. Geldvernichtung für Anleger und Shareholder. Die Hintergründe dieses Absturzes werden Sie sicherlich am besten kennen. Diese Hintergründe haben sicherlich nicht nur die Krise am Immobilienmarkt als Ursache, möglicherweise war dann auch die Person Thomas Olek nicht immer der beste Ratgeber.
Klar, werden Sie sagen, jetzt, wo man am Boden liegt, kommen viele und treten auf einen ein. Das ist so, und nicht nur bei Ihnen. Es ist immer der Punkt, wo dann auch der Spruch „die Hoffnung stirbt zuletzt“ eben dann stirbt. Mal ganz ehrlich, Herr Schneider, ich habe nicht verstanden, dass Sie einen Mega-Job bei CMS gegen den Job bei Publity/GORE AG getauscht haben, okay, muss ich auch nicht. Trotzdem, und auch hier wieder ein altes Sprichwort: „Der Erfolg hat viele Väter, der Misserfolg leider immer nur einen.“ Ich kann mich noch an den Start der GORE AG, damals noch als Münchner Immobilien Center AG, erinnern. Der Aktienkurs kannte zunächst nur eine Richtung, nach oben.
Was hat man falsch gemacht, dass die Aktie heute zu einem Pennystock geworden ist? Nun habe ich gehört, dass man das Geschäft wohl insgesamt ruhen lassen will, und schuld daran sollen die lästigen Anlegerschutzanwälte sein, aber diese machen auch nur ihren Job, Herr Schneider. Es sei auch einmal die Frage erlaubt, warum die überhaupt auf den Plan gekommen sind. Wäre die Aktion umgekehrt, der Aktienkurs nach oben, würde es vermutlich völlig anders aussehen. Es wird in den nächsten Tagen sicherlich noch viele öffentliche Diskussionen auch zum Rücktritt von Thomas Olek aus seinen Funktionen geben. Was dann am Ende als Ergebnis stehen wird, warten wir es ab.
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