Über Wochen galt er als mordverdächtig im Fall Rebecca. Unzählige Medien haben ihn mit seinem vollen Gesicht gezeigt und auch seinen Namen öffentlich genannt. Nun musste die Staatsanwaltschaft in Berlin der Haftbeschwerde der Rechtsanwältin des Verdächtigen stattgeben und den Verdächtigen wieder in die Freiheit entlassen.
Mal ehrlich, was ist das für eine Freiheit, in der du dich immer beobachtet fühlst, auch wenn keiner dich anschaut? Eine Freiheit, in der man hinter deinem Rücken tuschelt und in der das Internet dich schon längst verurteilt hat, auch ganz ohne Urteil. In seinen Beruf zurückgehen, auch das wird schwierig sein, denn Kollegen sind auch nur Menschen, die den Verdächtigen jetzt auch mit anderen Augen sehen als vor den Geschehnissen.
Nun gilt er wohl immer noch als „Verdächtiger“ bei den Ermittlungsbehörden, möglicherweise auch, damit die Ermittlungsbehörden nicht ganz das Gesicht verlieren, denn es wäre sicherlich möglich, das man hier in eine völlig falsche Richtung und zu einseitig ermittelt hat.
Das zugeben, werden die Ermittler dann sicherlich nicht. Man hat dem jungen Mann sein unbeschwertes Leben genommen, möglicherweise auch seinen Job und seine Zukunft. Sollte sich irgendwann dann herausstellen, dass er wirklich gar nichts mit dem Vorgang zu tun hat, wird es irgendeine Meldung dazu auf Seite 5 der BILD-Zeitung geben. Mehr sicherlich nicht.
Man kann nur hoffen, dass der junge Mann sich nun anfängt zu wehren und sich sein Leben zurückholt oder zumindest einen ordentlichen Schadensersatz.
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