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Was ist Factoring?

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Für Unternehmen ist es nicht immer leicht, genügend flüssige Mittel zur Verfügung zu haben. Eine Situation, die viele Unternehmer kennen, sind Zahlungsziele von 30 oder mehr Tagen für ihre Kunden.

Teilweise können mangels Liquidität die eigenen Lieferantenskonti dann aber nicht mehr wahrgenommen werden – die eingeräumten Zahlungsziele der Lieferanten müssen überschritten werden. Diese Finanzierungslücke wird von Banken kaum mehr geschlossen. Deshalb sind Finanzierungsalternativen gefragter denn je. Factoring ist eine Alternative zur klassischen Bankenfinanzierung. Mit seinem gesamten Leistungsspektrum ist es ein modernes, intelligentes Instrument der Unternehmensführung. Factoring bietet dem Unternehmer jederzeit die Sicherheit und Klarheit über seine Liquiditätssituation. Vorausgesetzt, das Unternehmen bedient vorrangig gewerbliche Kunden und die Rechnungsstellung erfolgt auf Basis von voll erbrachten Leistungen.

Factoring ist eine vielseitige Finanzdienstleistung. In der Regel bilden drei Säulen die Basis des Leistungsumfanges zur Unterstützung für ein gesundes Absatzwachstum, nämlich sofortige, umsatzkongruente Liquidität, hundertprozentiger Schutz vor Forderungsausfall und Führen der gesamten Debitorenbuchhaltung.

Durch die sofortige und umsatzkongruente Liquidität gewinnt der Unternehmer einen zeitlichen und finanziellen Handlungsspielraum. Er ist in der Lage, seinen Lieferantenverbindlichkeiten unter Ausnutzung der bisher gewährten Skonti nachzukommen. Oftmals kann der Unternehmer zusätzliche und höhere Skonti als bisher bei seinen Lieferanten aushandeln. Durch die Ersparnis hoher Kontokorrentzinsen bei der Hausbank sowie die geringer belastete Kreditlinie werden notwendige Investitionen leichter realisierbar. Das echte Factoring (mit 100 Prozent Schutz vor Forderungsausfällen) stärkt die Position des Unternehmers in Auftragsverhandlungen und macht eine eventuell abgeschlossene Warenkreditversicherung hinfällig. Zudem wirkt es sich bilanzverkürzend aus, da die Forderungen nicht mehr in der Bilanz erscheinen. Durch die zeitgleiche Reduzierung der Verbindlichkeiten wirkt sich die verbesserte Eigenkapitalquote wiederum positiv auf das Rating bei der Hausbank aus und stärkt so die Position des Unternehmens.

Die gesamte Finanzsituation ist besser planbar.

Die Übernahme des Debitorenmanagements spart dem Unternehmer Aufwendungen in der Buchhaltung ein. Der Unternehmer muss sich nicht mehr mit Zahlungsverzug oder Zahlungsausfällen seiner Kunden belasten. Er kann sich voll und ganz auf sein Kerngeschäft konzentrieren.

So funktioniert Factoring:
Der Unternehmer (Factoringkunde) liefert die Ware beziehungsweise Dienstleistung an seinen Kunden (Debitor) und übermittelt seine Rechnungen an den Factor (Factoringgesellschaft).

Der Factor kauft die Forderung an und schreibt den Kaufpreis abzüglich 20 Prozent Sicherheitseinbehalt für Skontoabzüge oder Mängelrügen sofort dem Unternehmer gut. Der Sicherheitseinbehalt wird dem Unternehmer bei Bezahlung durch seinen Debitor oder spätestens 150 Tage nach Fälligkeit ausbezahlt.

Der Factor prüft bei Vertragsabschluss und dann fortlaufend die Bonität der Debitoren und übernimmt im Rahmen der vereinbarten Limite das volle Ausfallrisiko.

Der Debitor bezahlt direkt an den Factor.
Für die Kunden (Debitoren) des Unternehmers ändert sich lediglich die Bankverbindung. Die Zahlungsziele, der Lastschrifteinzug, die Sonderbedingungen beziehungsweise Skonti bleiben weiterhin bestehen. Die Kosten für das Factoring bewegen sich im Skontobereich. Dementsprechend kann sich das Factoring durch Ausnutzung bestehender Skonti, das Aushandeln zusätzlicher und höherer Skonti, die Vermeidung oder Verminderung von Kontokorrentzinsen sowie die Einsparungen bei der Warenkreditversicherung und bei den Aufwendungen in der Debitorenbuchhaltung nahezu selbst tragen. Aus diesem Grund nehmen die meisten Factoringkunden das Full-Service-Angebot der Factoringgesellschaften in Anspruch.

Quelle: mit freundlicher Genehmigung der IHK Frankfurt

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