Die Care-Energy AG aus München kündigt aktuell offenbar einem Großteil ihrer sächsischen Stromkunden fristlos. „Viele Verbraucher fragen derzeit bei uns nach, weil sie eine fristlose Kündigung des Stromvertrags per Post oder per E-Mail erhalten haben“, informiert Katja Henschler von der Verbraucherzentrale Sachsen. Zur Begründung beruft sich die Care-Energy AG in den im Wortlaut identischen Kündigungsschreiben auf „anhaltenden Zahlungsrückstand“. In mehreren Fällen, in denen die Kündigungen am 22.6.2016 ausgestellt wurden, datiert die jüngste Mahnung dabei vom 23.06.2016, letztere im Übrigen ausgestellt von der Care Energy Management GmbH aus Hamburg.
Hinsichtlich der offenen Forderungen sind die gekündigten Verbraucher anderer Meinung.
„In den uns vorliegenden Fällen können die Verbraucher die Forderungen gar nicht nachvollziehen“, so Henschler, „und die Verbraucher durchdringen das im Vertragszeitraum entstandene Dickicht aus Forderungsaufstellungen und so genannten Dauerrechnungen durch Care Energy überhaupt nicht mehr.“ Bereits deshalb steht die Wirksamkeit einer fristlosen Kündigung in Frage. In der Mehrzahl der Fälle liegt außerdem die gesetzlich vorgeschriebene Schlussrechnung bis heute nicht vor, so dass eine Überprüfung der Forderungen nicht möglich ist. „Ohne diese Schlussrechnung sind Verbraucher zu keinerlei Zahlungen an Care Energy verpflichtet, solange sie die monatlichen Abschläge geleistet haben“, so der Rat von Katja Henschler.
Tipp
Viele Betroffene empfinden das abrupte Ende der Vertragsbeziehung als Glücksfall. Denn die vorausgegangenen Streitigkeiten mit dem Versorger über unklare Forderungen und Rechnungen sowie die erheblichen Schwierigkeiten, dort einen Ansprechpartner zu erreichen, um Fragen zu klären, waren für sie zeitraubend und zermürbend.
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