Heute begann der Strafprozess gegen Boris Becker in London. Der 54-Jährige muss sich wegen verschiedener Vorwürfe im Zusammenhang mit seinem Insolvenzverfahren verantworten.
Zum Prozessauftakt am Southwark Crown Court erschien der dreimalige Wimbledon-Sieger heute persönlich. Begleitet wurde er von seiner Partnerin, die ihm beim Betreten des Gerichtsgebäudes die Hand hielt.
Bei den mehr als 20 Anklagepunkten geht es unter anderem darum, dass Becker versucht haben soll, Geld und Wertgegenstände, etwa Trophäen, sowie Immobilien dem Zugriff des Insolvenzverwalters zu entziehen. Becker streitet das ab. Ihm könnten theoretisch bis zu sieben Jahre Haft drohen. Für den Prozess sind bis zu drei Wochen angesetzt.
Becker saß zu Prozessbeginn regungslos in einem Glaskasten. Nur eine Gerichtsmitarbeiterin und eine Übersetzerin leisteten ihm Gesellschaft. Auf dem Boden neben ihm lagen einige lose Blätter Papier, ein Kugelschreiber und eine Wasserflasche. Hinter ihm hatte sich gut ein Dutzend Journalistinnen und Journalisten auf den Zuschauerrängen eingerichtet.
Becker war 2017 von einem Gericht in London für zahlungsunfähig erklärt worden. Obwohl eine Privatinsolvenz in England in der Regel innerhalb von zwölf Monaten abgeschlossen werden kann, dauert das Verfahren seitdem an. Verschiedene Auflagen gegen Becker wurden sogar auf eine Dauer von zwölf Jahren verlängert.
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