Steigende Energiekosten, Lieferprobleme, Personalmangel, Inflation und bürokratische Hindernisse – sogar eine Rezession hat sich in letzter Zeit gezeigt. Die Rahmenbedingungen für Unternehmen in Sachsen waren lange Zeit nicht so ungünstig. Nun spüren sie die Krise in vollem Umfang. Das Statistische Landesamt verzeichnet einen dramatischen Anstieg von Firmenpleiten in der Region!
Experten der Statistik haben allein im ersten Halbjahr dieses Jahres 377 Anträge auf Unternehmensinsolvenzen erfasst. Das sind 32,3 Prozent mehr als im Vorjahr! Am häufigsten betroffen waren Baufirmen (18,8 Prozent), Handel, Instandhaltung und Kfz-Betriebe (14,6 Prozent).
Die wirtschaftlichen Schäden sind beträchtlich. Die Forderungen der Gläubiger aus den Unternehmenspleiten belaufen sich auf insgesamt 270 Millionen Euro – eine Steigerung von 43,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
„Besorgniserregende Zahlen und eine alarmierende Entwicklung“, so beschreibt der Chef einer Wirtschaftsvereinigung diese Entwicklung. Er betonte, dass konkrete Verbesserungen für kleine und mittelständische Unternehmen dringend notwendig sind und ständig neue Vorschriften und Belastungen vermieden werden müssen.
Auch der Chef eines Handelsverbandes wies darauf hin, dass Geschäftsaufgaben im Handel oft nicht in der Statistik auftauchen, was bedeutet, dass das volle Ausmaß der Pleitewelle nicht erfasst wird. „Der Handel stirbt oft leise – Geschäfte werden einfach geschlossen“, warnte er und betonte: „Wenn der Handel stirbt, stirbt die Stadt“.
Aber selbst im produzierenden Gewerbe wird die Situation ernster. Anfang August verkündete ein Möbelwerk die Einstellung der Produktion und die Entlassung von 200 Mitarbeitern, nachdem Aufträge storniert wurden. Gestern wurde bekannt, dass ein Automobilzulieferer Insolvenz anmelden musste.
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