Das ist eine Frage, die sich Thomas Limberg und Johan Zwart von der CO.NET Verbrauchergenossenschaft eG aus Drochtersen möglicherweise nun stellen.
Möglicherweise geht es um die Existenz der Genossenschaft und einen hohen juristischen Preis für die Vorstände und Aufsichtsräte der Genossenschaft, wenn sich die BaFin mit ihrer ausgesprochenen Verfügung auch letztinstanzlich vor den zuständigen Verwaltunsgerichten durchsetzt.
In vergleichbaren Fällen hat die BaFin mit ihrer Rechtsmeinung immer Recht bekommen. Es würde uns in der Redaktion wundern, wenn es hier eine andere Entscheidung geben würde von Seiten der Gerichte.
Was passiert dann? Nun, das ist eine Frage, die derzeit möglicherweise auch im Hause der CO.NET Verbrauchergenossenschaft heftig diskutiert werden könnte, möglicherweise sogar muss.
Einen Plan B müssen die Vorstände der Genossenschaft sicherlich nun entwickeln. Nur ein von der BaFin gestattetes Prospekt wird es da sicherlich nicht tun, zumal man dies erst einmal erstellen und dann gestattet bekommen muss. Das ist ein Weg, den man nicht einfach so in zwei Monaten gehen kann. Zumindest ist das unsere Erfahrung, so Rechtsanwalt Dr. Thomas Pforr aus Bad Salzungen.
Eine Frage, die man auch so im Raum stehen lassen muss, ist natürlich, ob die CO.NET Verbrauchergenossenschaft eG liquidiert werden muss? Dies lässt sich vermutlich erst in den nächsten Wochen beantworten, nämlich wenn eine endgültige Entscheidung der BaFin feststeht in der Sache.
Servus, gibt es schon was neues, wegen der Co.net?
Gruß Peter
@Der Geheilte: Stimme voll und ganz zu. Das Rätsel um die „Black-box“ Co.net wird sicher bald gelüftet sein. Das plötzliche Eingreifen der BaFin – obwohl die Co.net jahrelange dasselbe Geschäftsmodell fährt – nährt den Verdacht, dass ein finanzielles Desaster für die Kleinanleger/Mitglieder droht – oder schon eingetreten ist (?).
Auch die Tatsache, dass Co.net die Bilanzen für 2018 nicht offenlegt, ist verdächtig. 2016 ist Co.net von einem redlichen zu dem (bei der BaFin einschlägig bekannten!) Prüfungsverband DEGP aus Dessau/Halle gewechselt, was den Verdacht nährt, dass die Finanzen und das Geschäftsmodell in den „Graubereich“ oder gar in „schwere See“ geraten sind. Genaues erfährt man leider nicht!
Ebenso auffällig ist das völlig übertriebene Hochglanz-Image, dass einem Co.net auf der Webseite entgegen schleudert – mit gekauften Bonitäten und Youtube-Videos, wo nur „Mars-Männchen durch das Null-Staub-Büro“ schweben und „Übervater Limberg“ anbeten – das riecht schon 10 Meilen gegen den Wind nach Blendwerk auf morschem Fundament. Wozu hat Co.net diese Show nötig, wenn da ein solides Geschäftsmodell wäre?
Das einzig plausible Standbein scheint das Hotelgeschäft in Mallorca zu sein (die Spielerein mit Kreditkarten auf Einkaufsportalen sind lachhaft in Zeiten von Amazon & Co.). Wenn man Limbergs Gesellschaften auf Mallorca im spanischen Handelsregister aufruft, findet man erstaunliche Kapitalansammlungen: so hat die Co.net Card Services S.L. ihre Bilanzsumme in 2018 auf 36 Mio. € verdreifacht und 20 Mio. in Finanzinvestitionen gesteckt. In das Eigenkapital von Limbergs Gesellschaften wie Apartamento el Paradiso S.L. und Dira Solutions S.L. wurden zweistellige Millionen investiert. Wenn er ein glückliches Händchen mit Hotel-Investitionen hat, warum erfährt man darüber so wenig? Warum fährt er nicht einen offenen Kurs und wirbt bei Anlegern für Risikokapital in spanische Hotelgeschäfte? Klar, sowas geht dann nicht mehr als Genossenschaft ohne BaFin-Prospekt, aber das müsste doch juristisch sauber hinzukriegen sein?
Solange wir das alles von Limberg & Co. nicht plausibel erklärt kriegen, bleibt die einzig schlüssige Vermutung, dass hinter Co.net ein großer „Ponzi-Bluff“, das Schneeballsystem einer raffgierigen Clique steckt, wie so oft hinter den Genossenschaften des DEGP-Verbandes. Schade, Chance vertan und Image der Genossenschaften wieder mit Schmutz bekleckert, was trotz BaFin und Verbandswesen leider immer noch möglich ist.
Ich denke es wird sich herausstellen, dass die Liquidation unausweichlich ist. Aber nicht deshalb, weil die BAFIN ein Prospekt einfordert. Dies ist meines Erachtens nur ein Nebenkiegsschauplatz zum Ablenken von den eigentlichen Problemen, z.B. das nicht Vorhandensein von nennenswerten unbelasteten Vermögenswerten.
Jetzt hat man dann wenigstens einen Schuldigen. Aber eines sei den Protagonisten gesagt :
Die deutschen Mühlen malen langsam, aber Sie malen.
Es bleibt spannend ……