Durchaus eine sehr interessante Frage, denn es gibt ja schon Banken, die Gebühren dafür nehmen, wenn man sein Erspartes dort hinbringt. Noch eine Ausnahme, aber wenn das Zinsniveau auf Dauer so bleibt, dürften irgendwann auch Kleinsparer mit einem Obulus dran sein. Nun hat sich auch mal die BaFin um diese Niedrigzinsen Gedanken gemacht und eine Umfrage dazu bei deutschen Banken gestartet. Antworten erwartet die BaFin von den Banken bis zum 28 Juni 2015. Die Auswertung wird sicherlich einige Wochen dauern, aber das Ergebnis könnte dann sicherlich auch spannend werden, denn derzeit fragt man sich wirklich, wo die Banken ihre Renditen her bekommen, um einen Kostenapparat, wie bei den Banken, auch dauerhaft finanzieren zu können.
Die gemeinsam von Deutscher Bundesbank und BaFin konzipierte Umfrage zur Ertragslage und Widerstandsfähigkeit deutscher Kreditinstitute im Niedrigzinsumfeld 2015 startete am 19. Mai 2015. Die bereits in der Jahrespressekonferenz der BaFin angekündigt, hat die deutsche Bankenaufsicht die Neuauflage der im dritten Quartal 2013 durchgeführten Niedrigzinsumfeldumfrage beschlossen („NZU-Umfrage“). Inzwischen wurden die entsprechenden Unterlagen versendet.
In die Umfrage einbezogen sind diejenigen deutschen Kreditinstitute, die unmittelbar von BaFin und Bundesbank beaufsichtigt werden (Less Significant Institutions, LSI). Ausgenommen sind die Institute, bei denen der Zinsertrag einen vernachlässigbaren Anteil am Gesamtertrag ausmacht.
Ziel der NZU-Umfrage ist es, der deutschen Aufsicht einen Eindruck über die Auswirkungen verschiedener Zinsszenarien zu verschaffen. Hierfür werden zunächst die Plan- beziehungsweise Prognosedaten der Kreditinstitute für den Zeitraum von 2015 bis 2019 abgefragt. Die Institute unterliegen dabei keinerlei aufsichtlichen Restriktionen, es handelt sich also um eine Selbsteinschätzung. Da die im Planszenario erhobenen Daten nur eingeschränkt vergleichbar sind, wird im sogenannten Niedrigzinsszenario die Zinsstrukturkurve auf dem Niveau vom 31. Dezember 2014 für fünf Jahre eingefroren. Die Institute sind aufgefordert, die Auswirkungen dieser dauerhaft niedrigen Zinsen auf ihre Ertragslage zu simulieren. In drei weiteren Szenarien muss zudem abgeschätzt werden, wie sich eine plötzliche Verschiebung der Zinsstrukturkurve nach oben sowie nach unten auf die Gewinn- und Verlustrechnung beziehungsweise die Bilanz der Jahre 2015 bis 2019 auswirkt.
Komplettiert werden diese Zinsszenarien durch die Simulation verschiedener Schock-Effekte. Diese betreffen sowohl die Kredit- als auch die Marktpreisrisiken der Institute. Dabei ist zu simulieren, wie sich aufsichtlich vorgegebene Bonitätsverschlechterungen bei gleichzeitigen Abschlägen auf die Sicherheiten beziehungsweise Anstiege der Credit-Spreads auf die Institute auswirken.
Die in der NZU-Umfrage erhobenen Daten sollen durch die Institute bis spätestens 28. Juni 2015 an die Aufsicht geliefert werden. Im Anschluss werden Deutsche Bundesbank und BaFin die Rückmeldungen der Institute einer Qualitätssicherung unterziehen. Die Erkenntnisse aus der Umfrage werden in der laufenden Aufsichtstätigkeit von BaFin und Deutscher Bundesbank berücksichtigt.
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