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Waymo-Taxi fährt im Kreis: Passagier verpasst fast seinen Flug

Riedelmeier (CC0), Pixabay
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Ein bizarrer Vorfall mit einem selbstfahrenden Taxi von Waymo hat kürzlich für Aufsehen gesorgt, als ein Passagier auf dem Weg zum Flughafen beinahe in einer Endlosschleife stecken blieb. Mike Johns, ein Technologieunternehmer aus Los Angeles, geriet im Dezember in ein kurzes, aber absurdes Abenteuer, als das autonome Fahrzeug begann, im Kreis durch einen Parkplatz zu fahren, anstatt ihn wie geplant zum Sky Harbor International Airport in Phoenix zu bringen.

Dreht sich hier nur das Taxi – oder die Nerven?
Johns postete ein Video des Vorfalls auf LinkedIn, das schnell viral ging. Darin dokumentierte er, wie das Waymo-Taxi insgesamt acht Kreise drehte, bevor das Problem gelöst werden konnte. „Es ging in die erste Runde, dann die zweite, und ich dachte mir: Was geht hier vor? Ich fühlte mich wie in einem schlechten Streich,“ erklärte Johns gegenüber CNN. Nach der vierten Runde begann ihm bereits schwindelig zu werden.

Glücklicherweise erreichte Johns seinen Flug dennoch rechtzeitig, doch das Erlebnis hinterließ bei ihm Frustration und Fragen über die Zuverlässigkeit autonomer Fahrzeuge. Waymo, die selbstfahrende Autosparte von Googles Muttergesellschaft Alphabet, erklärte, der Vorfall habe eine Verzögerung von nur fünf Minuten verursacht.

„Wir kontrollieren das Fahrzeug nicht direkt“
Wie Johns berichtete, hatte er den Kundenservice nicht selbst kontaktiert. Stattdessen habe Waymo automatisch auf das Problem reagiert und ihn durch das Fahrzeugsystem kontaktiert. In einem Video ist zu hören, wie ein Waymo-Mitarbeiter erklärt, dass das Fahrzeug offenbar ein „Routing-Problem“ habe. Gleichzeitig bat der Mitarbeiter Johns, die Waymo-App zu nutzen, um das Problem zu lösen, da das Unternehmen das Auto nicht selbst fernsteuern könne.

Auf den Bildschirmen im Auto erschienen Hinweise wie „Fahrt wird vorübergehend pausiert“ und „Parkplatz wird gesucht“. Nach einigen Minuten gelang es dem Waymo-Team, das Fahrzeug sicher anzuhalten.

Fehlerhafte Robotaxis: Keine Seltenheit
Der Vorfall reiht sich in eine Liste ungewöhnlicher Fehlverhalten autonomer Fahrzeuge ein. Bereits im Juni 2024 hatte Waymo 672 Fahrzeuge zurückgerufen, nachdem eines gegen einen Pfosten gefahren war. Ähnliche Vorfälle gab es in den Jahren zuvor: In 2021 gerieten Waymo-Taxis in Schwierigkeiten wegen Pfützen oder bremsten plötzlich wegen Vögeln. Im Februar 2024 untersuchten Bundesbehörden Waymo und das Robotaxi-Unternehmen Zoox wegen „erratischem Fahrverhalten“, nachdem zwei autonome Fahrzeuge kurz nacheinander denselben Lkw gerammt hatten.

„Ich hätte nicht gedacht, dass es mir passiert“
Johns, ein Berater für künstliche Intelligenz, erklärte, dass er sich bewusst für Waymo entschieden hatte, um die Technologie zu unterstützen. „Das ist die Zukunft, und ich möchte ein Teil davon sein,“ sagte er. Trotz des Vorfalls zieht er in Betracht, den Dienst in Zukunft erneut zu nutzen, möchte aber vorher mit Waymo sprechen, um die Probleme zu klären.

Waymo teilte CNN per E-Mail mit, dass das Unternehmen nach dem Vorfall Kontakt mit Johns aufnehmen wollte und ihm eine Voicemail hinterlassen habe. Zudem habe man ein geplantes Software-Update durchgeführt, das solche Probleme in Zukunft verhindern soll.

Fazit: Hightech mit Kinderkrankheiten
Der Vorfall verdeutlicht sowohl die Fortschritte als auch die Herausforderungen von autonomer Mobilität. Während Waymo als Vorreiter der Technologie gilt, zeigen Vorfälle wie dieser, dass es noch Hürden gibt, bevor selbstfahrende Taxis vollständig verlässlich sind. Vielleicht ist die Zukunft des Fahrens näher, als wir denken – aber manchmal eben noch nicht nah genug, um sicher ans Ziel zu kommen.

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