Heute gibt es ein Webinar der BaFin mit dem vielversprechenden Titel „Betrug am Finanzmarkt – Experten informieren“. Klingt gut, oder? Aber mal ehrlich: Was bringt es wirklich, wenn die BaFin informiert, während anderswo Betrug fröhlich weiterläuft?
Keine Frage, seitdem der neue Chef die Leitung übernommen hat, hat sich einiges bei der BaFin verbessert. Mehr Transparenz, schnelleres Reagieren – das sind Schritte in die richtige Richtung. Doch trotz aller Fortschritte bleibt ein Problem bestehen: Die BaFin ist häufig erst dann sichtbar, wenn der Schaden bereits angerichtet ist. Sie informiert die Verbraucher darüber, worauf sie achten sollen, aber schützt sie nicht proaktiv vor den Gefahren.
Ein Beispiel: In den letzten 24 Stunden tauchten bei Google Ads wieder mehrere Anzeigen auf, die Werbung für angebliche Trading-Gurus wie Florian S. machen. Solche Anzeigen locken ahnungslose Verbraucher mit Versprechungen von schnellen Gewinnen – am Ende steht jedoch oft ein Totalverlust, und der Verbraucher sieht sein Geld nie wieder. Hier wäre schnelles, entschlossenes Handeln gefragt. Warum sorgt die BaFin nicht dafür, dass solche betrügerischen Anzeigen gar nicht erst online gehen?
Webinare sind gut und schön, aber wie viele der betroffenen Verbraucher werden daran wirklich teilnehmen? Und noch wichtiger: Wie viele von ihnen hätten es gebraucht, dass die BaFin viel früher eingreift, statt ihnen im Nachhinein zu erklären, wie sie Betrug erkennen können?
Statt sich nur auf Information zu konzentrieren, sollte die BaFin den Fokus auf präventive Maßnahmen legen – beispielsweise durch eine engere Zusammenarbeit mit Plattformen wie Google, um betrügerische Anzeigen direkt zu stoppen. So könnten Verbraucher besser vor diesen Betrugsmaschen geschützt werden, bevor sie überhaupt in die Falle tappen.
Natürlich ist es begrüßenswert, dass die BaFin sich in Initiativen wie der World Investor Week engagiert und Projekte wie den „Digital-Kompass“ unterstützt, die vor allem ältere Menschen im Umgang mit digitalen Angeboten schulen. Doch die Realität zeigt, dass Prävention oft nicht durch einen Vortrag, sondern durch wirksame Maßnahmen und Eingriffe in der Praxis erreicht wird. Verbraucher brauchen mehr als Tipps und Hinweise – sie brauchen echten Schutz.
Also, liebe BaFin: Weniger Reden, mehr Handeln. Webinare mögen gut für das Image sein, aber wer wirklich etwas bewirken will, der greift durch – und zwar direkt an den Stellen, wo Betrüger ihren Fuß in die Tür bekommen.
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