„Gestern haben rund 2.000 Personen und etwa 50 Fahrzeuge, darunter Traktoren und Lkw, in Aschaffenburg gegen das, was sie als „Grünen Wahnsinn“ betrachten, demonstriert. Die Demonstration wurde von der umstrittenen Bürgerinitiative Franken (BIF) organisiert. Drei weitere Kundgebungen mit dem Motto „In Vielfalt gegen Rechts – Für Solidarität, für Menschenrechte, für Demokratie“ fanden parallel dazu statt. Diese wurden von Organisationen wie der Seebrücke, der Kommunalen Initiative und dem VCD Kreisverband angemeldet.
Während die Veranstalter der Hauptdemo und der Gegendemonstrationen ihre Teilnehmerzahlen auf 2.000 bzw. 1.000 schätzten, zählte die Polizei etwas weniger – 1.400 für die Hauptdemonstration und 700 für die Gegenveranstaltungen. Trotz einzelner Versuche, die Hauptdemo zu blockieren, konnte die Polizei größere Zwischenfälle vermeiden.
Bemerkenswert war die vielschichtige Teilnehmerschaft der Hauptdemonstration, die von unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen repräsentiert wurde. Einige sprachen sich gegen die Coronapolitik aus, andere sorgten sich um die Mittelschicht oder Landwirtschaft. Jedoch gab es auch einige radikale Stimmen, wie zum Beispiel eine Gruppe, die sich mit der NPD-affinen „Die Heimat“ identifizierte.
Obwohl die Bürgerinitiative Franken im Vorfeld der Demonstration suggerierte, sie vertrete auch die Interessen von Handwerk, Land- und Forstwirtschaft sowie Baugewerbe, distanzierten sich viele Verbände von diesem Narrativ. Die Handwerkskammer von Unterfranken betonte ihre Werte von Toleranz und Integration und sprach sich gegen jegliche Art von Extremismus aus. Stefan Köhler, der Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbands in Aschaffenburg, hinterfragte den Nutzen solcher Demonstrationen und betonte die Ablehnung von Hetzparolen durch den Verband.
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