Angesichts der dramatischen CoV-Lage rückt auch in Deutschland wieder die erhöhte Vorsicht für die Weihnachtsfeiertage in den Blick. Der voraussichtliche Kanzler Olaf Scholz (SPD) appellierte gestern erneut an ungeimpfte Menschen: „Gebt euch jetzt einen Ruck, macht das.“ Der designierte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) empfahl in der „Bild am Sonntag“, Weihnachten im kleinen Kreis zu Hause zu verbringen und keine größeren Reisen durchs Land zu planen.
Scholz warb um Akzeptanz für härtere Beschränkungen im Advent, die nach all der langen Zeit schwer zu ertragen seien. „Aber eben weil nicht genug sich haben impfen lassen, müssen wir das noch mal machen“, sagte er – und hob hervor, dass 2-G-Zugang nur für Geimpfte und Genesene zu Restaurants oder Geschäften immerhin möglich ist. Im vergangenen Winter hatten Schließungen alle betroffen. Er rief dazu auf, bis Weihnachten „zig Millionen Impfungen“ hinzukriegen.
FDP-Chef Christian Lindner sagte: „Jeder hatte wohl gehofft und mit der Verfügbarkeit der Impfstoffe auch erwartet, dass dieser Winter ein anderer sein würde als der im vergangenen Jahr. Diese Hoffnung hat sich nicht bestätigt.“ Es gehe nun um eine Strategie, „die konsequenter Risiken bekämpft, die aber zugleich mehr gesellschaftliches Leben erhält“. Damit nicht weitere Maßnahmen beschlossen werden müssten, baue man auf das Verantwortungsgefühl aller Menschen, Kontakte zu reduzieren und sich impfen zu lassen.
Eine längere kritische Phase bis über die Feiertage wird in Politik und Medizin schon erwartet. Die Zahl von mehr als 5.000 CoV-Patienten und -Patientinnen auf Intensivstationen werde deutlich überstiegen, hatte etwa Noch-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gesagt. Die Lage werde „rund um Weihnachten ihren traurigen Höhepunkt erreichen“.
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