Weiß ist die Farbe der Opposition. Bereits am Mittwoch hatten sich Hunderte weiß gekleidete Frauen in Minsk versammelt, um gegen das gewaltsame Vorgehen der Polizei bei den Protesten zu demonstrieren.
Später schlossen sich Frauen in anderen Städten wie Orscha, Brest und Gomel an. Wie schon an den Vorabenden setzte die Polizei erneut Gummigeschoße, Schlagstöcke und Blendgranaten ein, um die Proteste aufzulösen.
Am Donnerstag kamen erneut Tausende Menschen im Stadtzentrum zusammen und bildeten Menschenketten, wie mehrere Medien berichteten. Vor allem Frauen, aber auch einige Männer, stellten sich zu Dutzenden oder sogar zu Hunderten an Straßen, U-Bahn-Stationen und vor Betrieben auf.
Viele waren in Weiß gekleidet und hatten Blumen dabei. Auf Plakaten war etwa „Blumen statt Gewehrkugeln“ zu lesen. Die Demonstrantinnen und Demonstranten forderten Lukaschenko zum Rücktritt auf.
In vielen Staatsbetrieben traten am Donnerstag die Belegschaften in einen Streik. In der Hauptstadt Minsk und anderen Städten des Landes versammelten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und forderten, dass die Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja als die wahre Siegerin der Präsidentschaftswahl vom Sonntag anerkannt wird.
Unklar war, wie sich die Lage in dem Land zwischen Russland und dem EU-Mitglied Polen weiter entwickelt. Ein Massenstreik in Unternehmen könnte dem wirtschaftlich angeschlagenen Land schwer schaden.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Automobilwerks BelAZ verlangten Berichten zufolge, dass die dort produzierten Fahrzeuge nicht an die Polizei geliefert werden sollten, die zuletzt brutal gegen Demonstrantinnen und Demonstranten vorging.
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