Im Rahmen der laufenden Abrissarbeiten an der historischen Carolabrücke ist in der Nacht zum Mittwoch ein weiterer Abschnitt des Brückenzugs eingestürzt. Es handelt sich dabei um den Teil der Brücke, der die Straßenbahngleise trägt und bereits in den frühen Morgenstunden teilweise in die Elbe gestürzt war. Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, ereignete sich der Vorfall während der präzise geplanten Abrissarbeiten, bei denen Teile der Brückeninfrastruktur gezielt entfernt wurden.
Straßenbahntrasse und Fernwärme-Rohre betroffen
Am Dienstagabend hatten Einsatzkräfte begonnen, die Straßenbahnschienen und Fernwärme-Rohre auf der Neustädter Seite der Brücke mit kleinen Sprengungen von der restlichen Struktur zu trennen. Ziel dieser kontrollierten Maßnahmen war es, den Abriss der Brücke sicher und geordnet durchzuführen. Laut einem Sprecher der Feuerwehr verlief die Sprengung „genau nach Plan“, ohne dass es zu unvorhergesehenen Zwischenfällen kam.
Dennoch war der Brückenzug, der die Straßenbahngleise trug, offensichtlich so stark instabil, dass er kurz darauf in den Fluss stürzte. Die Ursache für das Einstürzen dieses Teils der Brücke wird derzeit untersucht, wobei erste Vermutungen darauf hindeuten, dass die strukturelle Schwäche des Bauwerks, in Kombination mit den Abrissmaßnahmen, zu dem Kollaps führte.
Fahrspuren für Autos weiterhin stabil
Während der Straßenbahnzug der Brücke bereits in Teilen eingestürzt ist, steht der zweite Brückenzug, der die Fahrspuren für Autos trägt, noch stabil. Experten der Bauleitung überwachen den Zustand dieses Abschnitts genau, um sicherzustellen, dass der weitere Abriss der Brücke unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen fortgeführt werden kann. Der Verkehr war bereits im Vorfeld weiträumig umgeleitet worden, sodass keine Gefahr für die Bevölkerung bestand.
Historisches Wahrzeichen weicht modernem Neubau
Die Carolabrücke, ein wichtiges Wahrzeichen Dresdens, wird seit Monaten Stück für Stück abgerissen, um Platz für einen modernen Neubau zu schaffen. Der ursprünglich im 19. Jahrhundert errichtete Brückenzug hatte im Laufe der Jahre erhebliche strukturelle Mängel entwickelt und entsprach nicht mehr den modernen Anforderungen an Verkehrs- und Lastenaufkommen. Besonders die Straßenbahngleise und die darunter verlaufenden Fernwärmeleitungen wurden in den vergangenen Jahrzehnten stark beansprucht.
Trotz des Einsturzes bleibt die Abrissplanung weiterhin im Zeitrahmen, so die Bauverantwortlichen. Der Brückenneubau soll in den kommenden Jahren ein weiteres Symbol der Infrastrukturentwicklung Dresdens werden und als Bindeglied zwischen der Altstadt und der Neustadt dienen.
Kontrollierter Rückbau geht weiter
Die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Baustelle wurden nach dem Zwischenfall weiter verstärkt, um einen reibungslosen Fortgang der Abrissarbeiten zu gewährleisten. Experten untersuchen weiterhin die strukturelle Integrität des verbleibenden Brückenteils und passen die Abrissmaßnahmen entsprechend an, um unerwartete Vorfälle zu vermeiden.
„Wir stehen in enger Abstimmung mit den Ingenieuren und den ausführenden Firmen, um den Abriss so sicher wie möglich zu gestalten. Alle Maßnahmen sind detailliert geplant, um Risiken zu minimieren,“ erklärte ein Sprecher der Feuerwehr.
Anwohner und Passanten aufgefordert, Absperrungen zu beachten
Die Dresdner Bevölkerung wird erneut darauf hingewiesen, die eingerichteten Absperrungen zu respektieren und sich von der Baustelle fernzuhalten. Während der Abrissarbeiten kann es in den umliegenden Straßen zeitweise zu Lärmbelästigungen und Verkehrseinschränkungen kommen. Die Behörden betonten jedoch, dass die Sicherheit der Bevölkerung oberste Priorität habe und alle notwendigen Maßnahmen getroffen würden, um die Arbeiten so reibungslos wie möglich abzuwickeln.
Die Carolabrücke wird in ihrer neuen Gestalt die Geschichte Dresdens weitertragen und zugleich den Weg in eine moderne städtische Infrastruktur ebnen. Bis dahin bleibt es jedoch ein langer Weg mit weiterhin anspruchsvollen Abrissarbeiten, die präzise und sicher durchgeführt werden müssen.
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