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Welche Risiken haben Zertifikate?

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Es gibt Risiken, die bei allen Zertifikaten auftreten können. Dazu gehören generelle Risiken von Wertpapieranlagen, also solche, die auch Aktien und Anleihen betreffen können. Hier spielt die allgemeine Konjunktur eine Rolle, die Marktentwicklung und psychologische Effekte. Ebenso sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass Nebenkosten von Zertifikaten schwanken können und daher das Risiko bergen, dass die Kosten Ihre Rendite fressen.

Einen Überblick über die wichtigsten allgemeinen Risiken bei Zertifikaten finden Sie hier:

Emittentenrisiko

Es war nach dem Crash der Lehman Brothers in aller Munde, und ist seither so manchem Anleger ein Begriff: das Emittentenrisiko. Als Emittent bezeichnet man das das Zertifikat ausgebende Unternehmen, in der Regel eine Bank. Diese erhält das angelegte Kapital. Und nach der Laufzeit ist diese Bank es, die Ihnen Ihr Kapital wie vereinbart zurückzahlt. Sollte der Emittent zwischenzeitlich zahlungsunfähig geworden sein, wie seinerzeit Lehman Brothers, dann hat der Anleger den Schaden. Sein Kapital erhält er dann nicht zurück, oder aber erst nach einem langwierigen Insolvenzverfahren, bei dem er als Gläubiger seine Ansprüche anmelden muss. Da es sich bei Zertifikaten um Inhaberschuldverschreibungen und damit nachrangige Posten handelt, ist im Falle einer Insolvenz auch hier die Chance nicht groß, sein Kapital zurück zu erhalten.

Auch das Unternehmen, dessen Wertpapiere (wie Aktien) dem Zertifikat zugrunde liegen, kann insolvent gehen. Dann ist der Emittent des Basiswertes zahlungsunfähig und der gleiche Effekt tritt ein: das Kapital ist weg.

Kursänderungsrisiko

Zertifikate beziehen sich auf Basiswerte, und diese können schwanken. Ändert sich der Preis des Basiswertes, so ändert sich auch der Preis des Zertifikats. Bei sinkenden Basiswerten kann dies empfindliche Verluste für den Anleger bedeuten, je nach Zertifikatsvereinbarungen. Kursveränderungen nach unten können dann unter Umständen nicht mehr wett gemacht werden, wenn bereits ein vereinbarter unterer Schwellenwert erreicht wurde. Dann profitieren Sie nicht mehr, auch wenn der Basiswert wieder stark ansteigt. Ein Basiswert, der stark schwankt, stellt also auch ein größeres Risiko dar, weil Untergrenzen schneller erreicht werden können.

Liquiditätsrisiko

Mit einer Anlage in einem Zertifikat binden Sie in der Regel Ihr Kapital für einen bestimmten Zeitraum. Wollen Sie innerhalb dieser Zeit über Ihr Kapital verfügen, so stehen Sie zunächst vor einem Problem. Sie können das im Zertifikat gebundene Kapital nicht einfach so zu liquidem, also schnell verfügbarem Kapital machen. Wenn das Laufzeitende oder ein sonstiger Ausstiegstermin nicht in greifbarer Nähe ist, müssen Sie im Notfall das Zertifikat auf dem Zweitmarkt verkaufen. Besteht zu diesem Zeitpunkt keine Nachfrage nach diesem Papier, haben Sie das Nachsehen.
Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie nicht in Kürze Liquidität brauchen – für geplante und ungeplante Anschaffungen-, ist ein Zertifikat definitiv nicht die richtige Anlage.

Korrelationsrisiko

Manche Faktoren können die Preisentwicklung des Zertifikats beeinflussen. Dazu gehören Änderungen des Zinsniveaus, der Markterwartung, vom Emittenten einbehaltene Dividenden oder eventuelle Wechelkursrisiken, die bei Zertifikaten in Fremdwährung auftreten. All das führt dazu, dass die Wertentwicklung des Zertifikates nicht exakt der des Basiswertes entspricht, sondern von diesem abweichen kann. Dieser Effekt, der vorher nicht genau kalkulierbar ist, wird Korrelationsrisiko genannt.

Wertverfallsrisiko

Wer ein Zertifikat kauft, muss damit rechnen, dass sich der zu Grunde gelegte Basiswert so entwickelt, dass es auch zu Verlusten kommt. Nur bei vereinbartem Kapitalschutz tragen Sie als Anleger dieses Risiko nicht. Doch auch bei Kapitalschutzzertifikaten ist Vorsicht geboten: denn der Kapitalschutz bei schlechter Entwicklung des Basiswertes muss nicht unbedingt volle 100 % betragen.

Risiko der Basiswertlieferung

Ähnlich dem Wertverfallsrisiko ist auch das so genannte Basiswertrisiko. Entwickelt sich ein Basiswert nicht so günstig, wie beim Erwerb des Zertifikats angenommen, wird oftmals statt dem Geldbetrag am Laufzeitende der Basiswert selbst geliefert. Sie haben dann also eventuell Aktien eines Unternehmens in Ihrem Depot. Deswegen ist gerade bei Einzelwertzertifikate wichtig, dass Sie auch damit leben können, den Einzelwert selbst später zu besitzen.

Währungsrisiko

Bei Zertifikaten, die sich auf Basiswerte in Fremdwährung beziehen, gibt es währungsgesicherte und nicht währungsgesicherte Produkte. Zertifikate mit Währungssicherung nennt man auch Quantozertifikate. Bei ihnen wird die Währungssicherung im Hintergrund betrieben, was in der Regel zu internen Kosten, und damit versteckten Gebühren für den Anleger führt. Auf der anderen Seite tragen Sie als Anleger bei nicht währungsgesicherten Zertifikaten das Risiko, dass beim Verkauf bzw. am Laufzeitende Verluste auftreten, die von Währungsschwankungen herrühren.

Quelle: verbraucherschutzzentrale NRW

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