Ist das ein 2. Fall Wirecard? „Offenbar ist die BaFin Hinweisen wieder einmal sehr spät nachgegangen“, sagte zum Beispiel Danyal Bayaz von den Grünen gegenüber Medien. „Wenn sich bewahrheiten sollte, dass die BaFin auch im Fall Greensill Warnungen in den Wind geschlagen hat, dann wäre das ein weiterer Beleg für das Kulturproblem, das die Behörde hat“, fügte FDP-Politiker Florian Toncar hinzu. Gerade wegen des Vorgangs Wirecard steht die BaFin ja immer noch im Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik.
Gegen die in Turbulenzen geratene Greensill Bank AG hat die zuständige Staatsanwaltschaft mittlerweile ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Das bestätigte ein Sprecher der Behörde gestern auf Anfrage. Details wollte er nicht nennen.
Genannte BaFin hatte zuvor bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige gestellt und die Tochter des britisch-australischen Finanzkonglomerats Greensill wegen drohender Überschuldung mit sofortiger Wirkung für den Kundenverkehr geschlossen.
Bei einer Sonderprüfung hatte die BaFin nach eigenen Angaben festgestellt, dass das in der Stadt Bremen sitzende Institut nicht in der Lage sei, „den Nachweis über die Existenz von bilanzierten Forderungen zu erbringen, die sie von der GFG Alliance Group angekauft hat“. Dem Vernehmen nach geht es um den Vorwurf der Bilanzfälschung.
Von dem Vorgang betroffen sind auch Kleinanleger, die nun um ihr eingezahltes Kapital fürchten. Zwar ist man bis zu einem Betrag von 100.000 durch die Einlagensicherung abgesichert, aber darüber hinaus könnte es dann durchaus Verluste geben, so Rechtsanwalt Jens Reime aus Bautzen.
Als betroffener Anleger, der zum Beispiel sein Geld über Vermittlung von „Weltsparen“ bei dem Unternehmen einbezahlt hat, sollte man sich in dem Vorgang sicherlich anwaltschaftlichen Rat einholen, damit es nicht sonst irgendwann zu einem bösen Erwachen kommt. Rechtsanwalt Reime hat dafür eine kostenfreie Hotline für betroffene Anleger eingerichtet.
Service-Telefon: 0800 7742667
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