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Weltverbrauchertag

stevepb (CC0), Pixabay
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Flüge und Pauschalreisen müssen in der Regel vorab bezahlt werden. Für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet dies ein erhebliches finanzielles Risiko, wie die Insolvenzen von Air Berlin und Thomas Cook sowie lange ausstehende Rückzahlungen wegen ausgefallener Flüge im Zuge der Corona-Pandemie belegen.

Im Dezember 2020 hatten laut einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) immer noch 24 Prozent der betroffenen Verbraucher auf die Rückerstattung ihrer stornierten Flüge gewartet. 24 Prozent mussten ein bis vier Monate warten, 14 Prozent noch länger.

Zum Weltverbrauchertag am 15. März 2021 widmen sich die Verbraucherzentralen und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) deshalb dem Thema Reisen in Zeiten von Corona und fordern ein Ende der Vorkassepraxis.

„Der Weltverbrauchertag ist ein guter Anlass, um Missstände, mit denen Verbraucherinnen und Verbraucher tagtäglich zu kämpfen haben, in den Fokus zu rücken. Eines der größten Verbraucherärgernisse seit Ausbruch der Corona-Pandemie sind ausstehende Rückerstattungen und juristische Auseinandersetzungen mit Fluglinien und Reiseveranstaltern wegen bezahlter, aber ausgefallener Reisen. Die Umfrage belegt, dass das Vertrauen in die Reise- und Flugbranche aufgrund von fehlender oder verspäteter Erstattungen gelitten hat und die Mehrheit eine Veränderung der gegenwärtigen Vorkassepraxis befürwortet. Die Politik sollte schnell handeln“, sagt vzbv-Vorstand Klaus Müller.

Ende der Vorkassepraxis

Aus Sicht des vzbv würde ein Ende der Vorkasse-Praxis auch der Tourismus-Branche zugutekommen. Nach einem Jahr voller Einschränkungen ist die Reiselust bei vielen Verbrauchern groß. Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Pandemie und schlechte Erfahrungen mit den Anbietern lassen viele aber bei der Urlaubsplanung zögern. 41 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Vertrauen in die Pauschalreisebranche beeinträchtigt sei. Bei Fluggesellschaften sind dies sogar 45 Prozent. Tatsächlich mussten Hunderttausende Kunden nach dem Ausfall ihrer gebuchten Reisen monatelang auf die Erstattung ihrer Vorauszahlungen warten. Laut Umfrage haben gerade mal neun Prozent der betroffenen Verbraucher eine gesetzeskonforme Erstattung binnen sieben Tagen erhalten.

Vorauszahlungen vermeiden

Laut einem vom vzbv beauftragten Gutachten der Hochschule Luzern würde die Umstellung vom Vorkasse-Modell auf kurzfristige Zahlungen nur zu moderaten Preisanstiegen führen. Pauschalreisen würden demnach maximal 1,1 Prozent teurer, Flugreisen um maximal 3,3 Prozent. „Die Abschaffung der Vorkasse-Praxis und ein starker Verbraucherschutz bei Reisen gehören auf die Agenda der nächsten Bundesregierung“, so Müller.

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