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Weltwirtschaft erholt sich

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Die Weltwirtschaft konnte sich überraschend zügig erholen. Die asiatischen Schwellenländer haben schon wieder eine Dynamik wie vor der Krise erreicht.

In vielen Industrieländern sind hingegen die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise noch deutlich zu spüren. Dies wird nach dem allmählichen Auslaufen der Konjunkturprogramme in den kommenden Monaten auch zu einer Abschwächung des globalen Wachstums führen. Ein neuerliches Abrutschen in eine Rezession ist aber nicht zu befürchten. Vielmehr dürfte sich die Erholung mit einem geringeren Tempo auch im kommenden Jahr fortsetzen.
Das Wirtschaftswachstum in den USA hat seit Frühjahr dieses Jahres wieder deutlich an Kraft verloren. Aus Sorge vor einem „double dip“ werden weitere finanz- und geldpolitische Impulse erwogen. Beides birgt aber auch Risiken, zumal die Wachstumsabschwächung vor allem auf strukturelle und weniger auf konjunkturelle Probleme zurückzuführen ist.
Auch in Japan hat sich das konjunkturelle Bild eingetrübt, weil die Binnennachfrage und das Exportwachstum nachgelassen haben. Auch die Aufwertung des Yen wirkt belastend. Japan kann im kommenden Jahr daher nur mit einem sehr mäßigen Wirtschaftswachstum rechnen.
Die asiatischen Schwellenländer bleiben hingegen Wachstumsmotor für die Weltwirtschaft. Der chinesischen Wirtschaft sollte im kommenden Jahr die erwünschte weiche Landung gelingen und auch in Indien ist nur eine geringe Wachstumsverlangsamung zu erwarten.
Die lateinamerikanischen Staaten profitieren von der hohen Nachfrage nach Industrie- und Agrarrohstoffen. Mit der prognostizierten Abschwächung der Weltkonjunktur wird auch hier die Dynamik etwas nachlassen. Doch haben sich die makroökonomischen Rahmenbedingungen, etwa die Stabilität des Preisniveaus und der Staatsfinanzen, grundlegend verbessert.
In Mittel- und Osteuropa haben viele Länder weiterhin mit den Folgen der enormen Leistungsbilanzdefizite und der hohen privaten Verschuldung zu kämpfen. Polen und Russland zeigen sich hingegen in einer vergleichsweise guten Verfassung. In Russland wurde die Erholung im Sommer allerdings durch die Hitzewelle sowie die massiven Flächenbrände beeinträchtigt. Da diese Folgen allerdings nur temporär sein werden, könnte in Russland das Wirtschaftswachstum 2011 sogar etwas höher ausfallen als in diesem Jahr.
Im Euro-Raum ist die Wirtschaftsentwicklung zurzeit besonders heterogen. Während die Wirtschaft in den sogenannten Kernländern in der ersten Jahreshälfte kräftig expandierte, sind die Perspektiven für die von der Staatsschuldenkrise besonders betroffenen Länder stark eingetrübt. Zu den in den hoch verschuldeten Staaten eingeleiteten Reformprozessen gibt es keine sinnvolle Alternative. Das Wirtschaftswachstum wird sich im gesamten Euro-Raum in der zweiten Jahreshälfte deutlich abschwächen. 2011 könnten in den dynamischeren Euro-Staaten aber wieder Impulse durch eine sich erholende Binnennachfrage kommen.
Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland hat in den letzten fünf Quartalen äußerst positiv überrascht. Doch schon heute ist klar, dass sich das bisherige Wachstumstempo nicht halten lässt. Bereits im dritten Quartal ist mit einer konjunkturellen Verlangsamung zu rechnen. Ein Ende des Erholungskurses droht aber nicht. Im Laufe des kommenden Jahres könnte eine sukzessive Belebung des privaten Konsums der deutschen Wirtschaft wieder Rückenwind geben. Hierfür sprechen die aller Voraussicht nach weiter sinkende Arbeitslosigkeit, etwas höhere Lohnabschlüsse und ein leichter Rückgang der Sparquote.

Quelle: BDB

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