Manchmal sagt man Dinge, die man später bereut. Und manchmal sagt man Dinge, die man SOFORT bereut – vor allem, wenn man dabei von einem Mikrofon aufgezeichnet wird. Genau das passierte der Grünen-Bundestagsabgeordneten und Haushaltsexpertin Paula Piechotta in der jüngsten Folge des Podcasts „Ostgrün“, die am 23. Dezember veröffentlicht wurde. Ihr Kommentar über Bundeskanzler Olaf Scholz sorgte nicht nur für hochgezogene Augenbrauen, sondern für einen kleinen politischen Erdbeben.
Der Satz, der Scholz „lang“ machte
Im Podcast sprach die Leipziger Politikerin über die angebliche europapolitische Isolation des Kanzlers – ein beliebtes Thema für Kritik, zugegeben. Doch dann ließ sie den Satz fallen, der in den politischen Kreisen wohl in die Hall of Fame der verbalen Entgleisungen aufgenommen wird:
„Ich würde sagen, die SPD kennt Olaf Scholz sehr lang. Alle in der SPD wissen, dass Olaf Scholz ein Arschloch ist.“
ZACK. Keine rhetorischen Floskeln, keine Diplomatie, nur eine unverblümte Ansage mitten ins politische Weihnachtsidyll. Wäre das eine Weihnachtskarte gewesen, hätte sie wohl mit „Hohoho, herzlichst Paula“ geendet.
Kritik, Empörung und die Kunst des Zurückruderns
Natürlich blieb diese Bemerkung nicht unbeachtet. Aus den Reihen der SPD kam Empörung, die Grüne Parteispitze fand die Aussage „unangemessen“, und Scholz selbst – so wird gemunkelt – reagierte mit einem Blick, der irgendwo zwischen gelangweilt und genervt lag.
Paula Piechotta entschuldigte sich schließlich kleinlaut: „Es war eine unüberlegte Bemerkung. Ich wollte niemanden persönlich beleidigen.“ Klar, niemanden persönlich – außer Olaf Scholz natürlich. Aber hey, Entschuldigungen sind ja bekanntermaßen die Schweizer Taschenmesser der Politik: ein Tool für jede brenzlige Situation.
„Ostgrün“ – Ein Podcast der besonderen Art
Man muss schon sagen, dass der Podcast „Ostgrün“ jetzt sicherlich ein paar neue Hörer gewonnen hat – wenn auch vermutlich nicht die Art von Publikum, die sich die Gastgeber erhofft hatten. Die Folge wird sicherlich in die Geschichtsbücher eingehen – als Lehrstück, wie man mit einer Podcast-Aufnahme den politischen Betrieb in den Weihnachtsferien aufmischt.
Man stelle sich vor, wie der Weihnachtsbraten bei Scholz plötzlich kalt wurde, während in der SPD-Parteizentrale die Alarmglocken läuteten. Was eigentlich als politischer Kommentar gedacht war, klang eher wie ein ungeschickter Versuch, Scholz‘ Führungsstil auf den Punkt zu bringen – nur eben ohne Filter und mit einem Schuss Straßenjargon.
Olaf Scholz: Unerschütterlich wie immer
Und wie reagiert Scholz auf solche Ausfälle? Wie immer mit seiner bewährten Mischung aus stoischer Ruhe und einem Hauch von „Ist mir egal“. Es ist schwer vorstellbar, dass ein Kanzler, der schon Millionen Vorwürfe während seiner politischen Karriere überstanden hat, sich von einem einzigen unbedachten Kommentar aus der Fassung bringen lässt. Wahrscheinlich hat er einfach nur gedacht: „Ach, wieder Weihnachten mit der Ampel.“
Fazit: Politik ist nichts für schwache Nerven – oder schlechte Wortwahl
Paula Piechotta hat mit ihrem Kommentar bewiesen, dass ein Podcast gleichzeitig ein Werkzeug zur Selbstdarstellung und ein Minenfeld sein kann. Die Lektion? Manche Gedanken sollte man besser in der Schublade lassen – besonders, wenn sie die politische Weihnachtsstimmung ruinieren könnten.
Und Olaf Scholz? Der bleibt Scholz. Vielleicht wird er die Bemerkung irgendwann in einem seiner legendär stoischen Reden erwähnen, mit einem Kommentar wie: „Manchmal zeigt Kritik ja auch, dass man Dinge richtig macht.“ Und dann schweigt er. So wie immer.
Kommentar hinterlassen