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Wer hat noch Vertrauen in diesen Staat?

Anemone123 (CC0), Pixabay
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Während der intensiven Corona-Maßnahmen war ein Großteil der Deutschen von der Effizienz ihrer Regierung überzeugt. Doch aktuell empfinden fast 70 % sie als überlastet. Dies ergibt eine von einem renommierten Beamtenverband in Auftrag gegebene Umfrage, die die aktuelle Regierung kritisch hinterfragt.

Die „Bürgerbefragung Öffentlicher Dienst“, initiiert vom genannten Verband, deutet darauf hin, dass das Vertrauen der Bevölkerung in die Handlungskompetenz der Regierung einen Tiefpunkt erreicht hat. Lediglich 27 % der Befragten glauben noch an die Leistungsfähigkeit ihres Staates – ein Rückgang um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

In diesem Jahr empfinden 69 % der Bürger die Regierung als überfordert. Das ist ein Anstieg von drei Prozentpunkten im Jahresvergleich und ein beachtlicher Unterschied zu 2020, als trotz strikter Corona-Maßnahmen nur 40 % diesen Eindruck hatten.

Bewertung der Regierungsfähigkeit über die Jahre:

2019: 34 % kompetent, 61 % überfordert
2020: 56 % kompetent, 40 % überfordert
2021: 45 % kompetent, 51 % überfordert
2022: 29 % kompetent, 66 % überfordert
2023: 27 % kompetent, 69 % überfordert
(Quelle: Umfrage für den genannten Beamtenverband)

Der Vorsitzende des Beamtenverbandes betont die Bedeutung von Führung in unsicheren Zeiten. Er äußert Kritik an der aktuellen Regierung und gibt zu bedenken, dass deren Führungsanspruch möglicherweise nicht bei allen Bürgern angekommen ist.

Beschäftigte im öffentlichen Dienst spüren oftmals die Unzufriedenheit der Bürger: Über die Hälfte wurde bereits beschimpft oder bedroht. Der Verband fordert von der Politik, ihre Unterstützung durch angemessenes Personal, gerechte Bezahlung und Investitionen in die Digitalisierung zu intensivieren.

Jährlich wird diese Bürgerbefragung durchgeführt, um das Ansehen des öffentlichen Dienstes zu bewerten. In der aktuellen Umfrage gaben insgesamt 2.008 repräsentativ ausgewählte Bürger online ihre Meinungen ab.

Insbesondere in Ostdeutschland ist das Vertrauen in die Regierung gering. Ein großer Unterschied zeigt sich zudem zwischen Anhängern verschiedener politischer Parteien, wobei eine Partei besonders kritisch und eine andere auffallend vertrauensvoll ist.

Der Leiter des Meinungsforschungsinstituts interpretiert die Ergebnisse als Indikator für tiefe gesellschaftliche Risse. Er zeigt sich besonders besorgt über die starke Polarisierung zwischen Anhängern verschiedener politischer Richtungen.

Die Ergebnisse der Verbandsstudie korrelieren mit einem anderen bekannten Meinungstrend, in dem die Zufriedenheit mit der aktuellen Bundesregierung evaluiert wird.

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