Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und rund 50 Länder haben eindringlich vor einer Zunahme von Cyberangriffen auf Gesundheitseinrichtungen gewarnt. Solche Angriffe, insbesondere mit Erpressungssoftware (Ransomware), könnten „eine Frage von Leben und Tod“ sein, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus während eines Treffens des UNO-Sicherheitsrats, das auf Initiative der USA stattfand. Tedros betonte: „Untersuchungen zeigen, dass Angriffe auf den Gesundheitssektor sowohl in ihrer Häufigkeit als auch in ihrem Ausmaß erheblich zugenommen haben.“
Er hob die dringende Notwendigkeit internationaler Kooperation hervor, um dieser wachsenden Bedrohung zu begegnen. Cyberkriminalität sei nicht nur ein nationales Problem, sondern stelle eine „ernsthafte Gefahr für die internationale Sicherheit“ dar.
Scharfe Kritik an Russland und Nordkorea
In einer gemeinsamen Erklärung, die von über 50 Staaten unterzeichnet wurde, wurde die Verantwortung der Länder betont, aus deren Territorium Cyberkriminelle operieren. Es wurden insbesondere Russland und Nordkorea kritisiert. „Einige Staaten – vor allem Russland – erlauben es weiterhin, dass Akteure von Erpressungssoftware ungestraft von ihrem Boden aus operieren“, heißt es in der Erklärung. Frankreich und Südkorea hoben in diesem Zusammenhang auch die Rolle Nordkoreas hervor, das zunehmend als Quelle für solche Angriffe betrachtet wird.
Russland weist Vorwürfe zurück
Russland wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass der UNO-Sicherheitsrat nicht der geeignete Rahmen sei, um über Cyberkriminalität zu diskutieren. Ein Vertreter des Landes erklärte, es gebe andere Foren, die sich besser für die Bearbeitung dieser Thematik eigneten.
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