Die Branche bleibt in Deutschland hinter den eigenen Erwartungen zurück, die Anlagebauer wollen sich nun vermehrt in Richtung Ausland orientieren.Die Windbranche in Deutschland erlebt mitten im Aufschwung eine Flaute und wächst langsamer als von ihr selbst erwartet. 2010 seien Windräder mit gut 1.500 Megawatt Leistung gebaut worden, teilte der Bundesverband Windenergie (BWE) am Mittwoch in Berlin mit. Erwartet hatte die Branche fast 1.900 Megawatt. „Ich bin nicht zufrieden mit der Entwicklung des Jahres“, sagte Verbandspräsident Hermann Albers. Für 2011 wird nun auf 1.800 Megawatt neue Leistung gehofft. Als Grund führte die Branche Spätfolgen der Finanzkrise und Unsicherheiten über die Netzanbindung von Windparks an.
Insgesamt drehen sich in Deutschland nun knapp 22.000 Windräder mit einer Leistung von gut 27.000 Megawatt. Diese produzierten aber auch fast ein Zehntel weniger Strom als erhofft, da der Wind 2010 wie schon in den vergangenen Jahren schwächer wehte als in Prognosen vorhergesagt.
„Wir sind weit von der Lage in der Solarbranche entfernt“, sagte Albers mit Blick auf die boomende Solarenergie. Diese erhält allerdings auch deutlich höhere Fördersätze, zudem sinken die Anlagenpreise rapide. Albers verwies darauf, dass die Windanlagen auf hoher See noch keinen großen Beitrag leisten könnten und erst in den nächsten Jahren allmählich ans Netz gehen können. An Land gebe es wiederum Widerstand gegen den Ersatz älterer Mühlen durch neue und höhere. Zudem sei es schwierig, neue Standorte zu erschließen.
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