US-Präsident Donald Trump lässt nicht locker – Grönland soll amerikanisch werden. Bereits zum wiederholten Mal hat Trump den Wunsch geäußert, die gigantische Eis-Insel dem Sternenbanner einzuverleiben. In einem Interview mit dem Podcaster Vince Coglianese erklärte der Präsident mit gewohnter Zurückhaltung:
„Wir brauchen Grönland. Für die Sicherheit. Für die Rohstoffe. Für… naja, weil es cool klingt.“
Wörtlich ergänzte er: „Ich sage es nur ungern so, aber wir werden es haben müssen.“ Experten vermuten dahinter eine neue Doktrin: „Make the Arctic Great Again“.
Vize Vance auf diplomatischer Kaltwanderung
Passend zur eisigen Stimmung soll Vizepräsident J.D. Vance am Freitag gemeinsam mit seiner Frau Usha und einer beachtlichen Delegation das nicht ganz so freiwillige Ziel Grönland ansteuern. Auf dem Programm: Besichtigung des US-Stützpunkts Pituffik, ein bisschen Kultur und vielleicht ein Selfie mit einem Schlittenhund.
Doch aus dem gemütlichen Kulturausflug wurde nichts. Dänemark stoppte den Besuch in letzter Minute. Außenminister Rasmussen ließ verlauten: „Die Autos, die für die Delegation geliefert wurden, schicken wir zurück. Vielleicht braucht Trump sie ja für seine nächste Rally.“
Er sprach von einer diplomatischen „Deeskalation“, was in etwa so klingt wie: „Kommt bitte einfach nicht.“
Usha Vance wollte eigentlich nur Schlittenhunde sehen
Der Besuch von Usha Vance war laut Weißem Haus rein „privater Natur“. Geplant war eine Tour durch historische Orte, ein wenig Kulturaustausch und das traditionsreiche Hundeschlittenrennen „Avannaata Qimussersua“. Doch Grönlands Regierung winkte freundlich, aber bestimmt ab: „Nein danke.“
Die Rückkehr der Eiszeit – diesmal diplomatisch
Grönland und Dänemark zeigen sich wenig begeistert von Trumps Plänen. Seit 2019 – als Trump zum ersten Mal öffentlich erklärte, Grönland kaufen zu wollen („Wie viel kostet das Eis eigentlich?“) – reagiert man in Kopenhagen regelmäßig mit diplomatischem Augenrollen.
Auch der aktuelle Versuch, die Insel durch „freundlichen Besuch“ zu umgarnen, wurde als „inakzeptabler Druck“ bezeichnet. In Nuuk denkt man eher an Polarlichter als an Patriotismus in Rot-Weiß-Blau.
Trumps Masterplan: Grönland als nächstes Bundesland?
Was Trump mit Grönland wirklich vorhat, bleibt vage. Insider munkeln, er plane ein Resort mit dem Namen „Trump Ice Kingdom“, ein Golfplatz mit beheizten Schneebällen und eine Mauer gegen Eisbären.
Donald Trump Jr., der bereits 2019 auf touristischer Mission in Grönland unterwegs war, sprach damals von „großartiger Landschaft, sehr viel Weiß und null Starbucks – also echtes Potenzial.“
Fazit: Grönland bleibt grönländisch – vorerst.
Auch wenn Trump weiter träumt und Vance lieber die Kufen statt die Köpfe kühlen wollte – Grönland bleibt, was es ist: eine autonome, eisige Schönheit mit wenig Lust auf Annektierung. Und das Weiße Haus? Das scheint langsam zu merken: Nicht alles, was man haben will, lässt sich auch kaufen. Nicht mal mit dem größten Scheckbuch der Welt.
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