Warum weniger Sozialstaat, wenn man mehr Staat haben kann? Es ist an der Zeit, dass wir uns endlich von der Vorstellung verabschieden, dass der Staat nur eine Institution ist, die aus fernen Büros und undurchsichtigen Gesetzen besteht. Wir brauchen einen Super-Staat, ein hyperaktives, omnipräsentes Überwesen, das uns von der Wiege bis zur Bahre begleitet.
Stellen Sie sich vor, der Staat wäre wie ein übervorsichtiger Elternteil, ständig hinter Ihnen her, um sicherzustellen, dass Sie sich ordnungsgemäß an die Regeln halten. Verloren im Wald des Lebens? Keine Sorge, Papa Staat hat bereits eine GPS-Ortung an Ihrem Auto angebracht und weiß genau, wo Sie sind. Sie können nicht entscheiden, welchen Beruf Sie ergreifen sollen? Mama Staat hat bereits einen Algorithmus entwickelt, der Ihre Fähigkeiten analysiert und Sie direkt in die richtige Laufbahn schickt. Freiheit ist so 20. Jahrhundert!
Wer braucht soziale Netzwerke, wenn der Staat schon das größte und effizienteste aller Netzwerke ist? Es ist fast wie bei der Borg-Kollektiv aus „Star Trek“: Widerstand ist zwecklos. Wer braucht Freiheit, wenn Sicherheit so gemütlich ist? Wieso sich selbst Gedanken machen, wenn jemand anders das für Sie übernehmen kann?
Und denken Sie an die Effizienz! Alles läuft über ein System, ein Formular, eine Datenbank. Sie füllen einmal einen Fragebogen aus und voila, der Staat weiß, was für Sie am besten ist. Freiheit und individuelle Entscheidung sind doch nur Belastungen, die uns von der eigentlichen Arbeit abhalten. Arbeit, die der Staat für uns schon längst erledigt hat, natürlich.
In dieser glorreichen neuen Welt können wir den Begriff „sozial“ getrost in die Tonne treten. Wer braucht soziale Gerechtigkeit, wenn wir alle gleich sind in den Augen unseres allmächtigen Staates? Soziale Netzwerke? Unnötig! Der Staat ist unser Netzwerk. Soziale Verantwortung? Der Staat kümmert sich um alles, wir müssen nur folgen.
Lassen Sie uns also mutig voranschreiten in die Zukunft!
Kommentar hinterlassen