Interviewer: Herr Bremer, einige unserer Nutzer haben bemerkt, dass Sie sich intensiv mit Genossenschaften auseinandersetzen. Würden Sie sagen, dass Sie auf der Jagd nach kriminellen Genossenschaften sind?
Thomas Bremer: Nein, wir jagen grundsätzlich niemanden. Unsere Berichte stützen sich auf Verbraucherinformationen, die wir oft über Monate, manchmal sogar Jahre hinweg sammeln. Denn nicht bei jeder Genossenschaft ist sofort erkennbar, ob es sich um kriminelle Strukturen handelt. Das wird oft erst nach Jahren deutlich.
Interviewer: Und wenn Sie auf kriminelle Handlungen innerhalb einer Genossenschaft stoßen?
Thomas Bremer: Wenn wir feststellen, dass in einer Genossenschaft kriminelle Handlungen stattfinden, dann gehen wir den Verantwortlichen natürlich nach. Wer Rentnern, Verbrauchern und so weiter Geld stiehlt, kann bei uns keine Nachsicht erwarten. Solche Elemente schaden den seriösen Genossenschaften, die ordentlich und korrekt im Sinne ihrer Mitglieder arbeiten, und die unterstützen wir auch gerne.
Interviewer: Sie haben eine Genossenschaft erwähnt, die momentan besonders im Fokus steht?
Thomas Bremer: Ja, aktuell beobachten wir eine Genossenschaft, die 6,5% Zinsen pro Monat verspricht. Der effektive Jahreszins liegt demnach bei unglaublichen 112,91%. Wir sind im Gespräch mit der BaFin und dem zuständigen Staatsanwalt. Ich denke, wir sind uns einig, dass das nicht seriös sein kann und solche Angebote vom Markt verschwinden müssen.
Interviewer: Haben Sie schon Kontakt zu dieser Genossenschaft aufgenommen?
Thomas Bremer: Nein, bisher noch nicht. Und im Moment haben wir das auch nicht vor. Wir möchten keine schlafenden Hunde wecken.
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