Die Finanzkrise hat eine große Unsicherheit bei Anlegern hervorgerufen. Sowohl klassische Kapitalanlagen, als auch die Investitionen in Immobilien ist mit hohem finanziellen Aufwand verbunden und unterliegt zudem dem Risiko, dass der Wert fällt und nicht einmal Rendite abwirft.
Gerade in Zeiten der Krise retten sich viele Anleger in Rohstoffe, die einen realen Wert haben und im Gegensatz zu klassischen Währungen sicher sind.
Gold ist hierbei eines der traditionellen und beliebtesten Anlagemittel. Doch ist das Gold tatsächlich so gut als Kapitalanlage wie sein Ruf, oder gibt es einige Nachteile?
Im folgenden Artikel wird das Gold und seine Bedeutung als Kapitalanlage verdeutlicht.
Geschichtliche Bedeutung des Goldes
Gold wurde bereits in der Antike als Zahlungsmittel verwendet. Es wurde zum Prägen von Münzen eingesetzt, oder konnte direkt als Zahlungsmittel benutzt werden. Das Gold stellte dabei eine Wertaufbewahrungsfunktion sicher und konnte jederzeit in liquide Mittel getauscht werden.
Die Bedeutung des Goldes für die Währungen fiel allerdings mit der Aufhebung der Goldpreisbindung. Seit dem Jahr 1968 sind die internationalen Währungen nicht mehr an das Gold gebunden und unterliegen damit stärkeren Schwankungen. Währungen werden seither auch immer öfter als Spekulationsmittel eingesetzt.
Nichtsdestotrotz ist gerade in den 70er Jahren die Bedeutung des Goldes als Kapitalanlage gestiegen. Da steigende Inflationsraten für einen Wertverlust der sonstigen Kapitalanlagen sorgte, investierten Kapitalanleger lieber in Gold und vertrauten dem wertstabilen Rohstoff.
Ein ähnlicher Anstieg der Beliebtheit des Goldes kann nach dem Beginn der Finanzkrise im Jahre 2007 beobachtet werden. Hierbei wurden einige Kapitalanlagen von einem drastischen Kursverfall getroffen und Anleger mussten herbe Verluste hinnehmen.
Um wieder eine sichere Anlageform zu wählen, besannen sich einige Investoren wieder auf den Wert des Goldes zurück.
Das Motiv um Gold als Kapitalanlage zu wählen
Gold gilt als eine der stabilsten Anlageformen. Dennoch muss auch hier erwähnt werden, dass es ähnlich wie andere Anlagemöglichkeiten von sinkenden Preisen betroffen sein kann.
Im Gegensatz zu anderen Kapitalanlagen sehen Investoren hinter dem Gold reale Verwendungsmöglichkeiten in der Industrie. So wird Gold vor allem in der Elektroindustrie auf Grund seiner hervorragenden elektrischen Leitfähigkeit verwendet. Der Anstieg der Elektroindustrie und der steigende Bedarf an Elektronikgeräten sorgt dafür, dass die Nachfrage nach Gold ebenfalls konstant hoch sein sollte.
Es besteht also nicht die Gefahr, dass Gold völlig wertlos werden sollte. Demnach sehen es viele Anleger als sichere Investition, um sich vor allem gegen Inflationsrisiken abzusichern.
Die realen Renditemöglichkeiten
Auch wenn Gold einen hervorragenden Ruf als Kapitalanlage hat, wie sehen die realen Entwicklungen des Goldpreises aus und wie profitabel ist die Anlage in Gold tatsächlich?
Wer sich für die Investition in Gold interessiert muss beachten, dass die Anlage in Gold nicht gerade preiswert ist. Durch die Finanzkrise im Jahre 2007 und einem stetigen Anstieg bis zum Jahre 2011 gilt Gold derzeit als eher teure Kapitalanlage.
Das Jahr 2013 hat gezeigt, dass der Goldpreis auch schnell sinken kann und der Goldpreis keineswegs so stabil ist, wie häufig angenommen wird.
Zu beachten ist zudem, dass der Ankauf von physischem Gold relativ teuer ist. Gerade in kleinen Mengen sind die Margen für die Verkäufer relativ hoch, sodass ein Gewinn nur bei einem deutlichen Kursanstieg möglich ist. Erst bei größeren Mengen verteilen sich die Gebühren und der Aufwand, der für den Ankauf notwendig ist.
Die Lagerung des Goldes ist zudem ein weiterer Faktor der beachtet werden muss. Das Gold kann nicht einfach wie jedes andere finanzielle Mittel auf ein Konto eingezahlt werden. Vielmehr muss dieses entweder risikoreich im eigenen Haus gelagert werden, oder es kann bei einer Bank deponiert werden.
Hierbei muss jedoch beachtet werden, bis zu welcher Summe das Gold im Schließfach versichert ist. Sollte die Versicherung nicht ausreichen, muss gegebenenfalls eine zusätzliche Schließfachversicherung abgeschlossen werden. Diese muss zu laufenden Kosten betrachtet werden.
Gold erwirtschaftet keine Zinsen
Gold mag zwar auf den ersten Blick eine sichere Kapitalanlage sein, auf den zweiten Blick ergeben sich allerdings auch einige Nachteile.
Im Gegensatz zu anderen Kapitalanlagen erwirtschaftet Gold keinerlei Zinsen oder Dividenden. Als Kapitalanleger ergibt sich die Rendite also nur über den Goldkurs und den damit verbundenen Verkauf des Goldes.
Steigt der Goldkurs nicht, so wurde lange Zeit Kapital gebunden, dass lieber in andere Investitionsmöglichkeiten aufgehoben wäre. Zudem ist der Verkauf wiederum mit Gebühren verbunden. Es reicht also nicht, einfach nur auf einen steigenden Goldkurs zu hoffen, sondern dieser muss zudem die Gebühren ausgleichen.
Hierbei ist zudem das Risiko, dass der Goldkurs keineswegs so konstant verläuft wie oftmals angenommen. Er unterliegt ähnlich starken Schwankungen wie anderen Spekulationsmitteln. Allerdings hat Gold den Vorteil noch ein größeres Vertrauen von vielen Kapitalanleger zu erhalten, weshalb diese in Krisenzeiten sich eher in das Gold retten, als es zu verkaufen.
Wer langfristig investiert wird allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit ein positives Ergebnis erhalten. Jedoch muss auch immer der Vergleich der Opportunitätskosten betrachtet werden. Ohne Zinsen und Dividenden muss der Goldpreis schon um einige Prozent steigen, um eine Investition zu rechtfertigen.
Gold als alleinige Kapitalanlage rechnet sich für die meisten Anleger also nicht. Hohe Gebühren und das Fehlen einer konstanten Auszahlung führen dazu, dass es im als Einzelinvestment eher unattraktiv ist.
Dennoch hat Gold in einem Portfolio immer noch eine hohe Daseinsberechtigung. Hierbei ist vor allem der Vergleich mit einem Investment in Aktien interessant.
Je nach Investitionszeitpunkt kann es durchaus sein, dass Gold eine bessere Leistung als Aktien abgeliefert hat. Dies war zum Beispiel der Fall, wenn im Jahre 2000 eine Investition in Gold erfolgte.
Wer jedoch schon Anfang der 1980er Jahre in Aktien investiert hat, hat hierbei die weitaus bessere Chance ergriffen.
Um dieses Risiko abzufedern, ist es also sinnvoll im Portfolio sowohl Aktien, als auch Goldinvestitionen zu besitzen. So kann auch in Krisenzeiten, in denen die Aktien zum Beispiel an Wert verlieren, auf die Krisenfestigkeit des Goldes gezählt werden.
Möglichkeiten in Gold zu investieren
Wer sein Geld in Gold investieren möchte hat dazu verschiedene Möglichkeiten.
Zum einen ist natürlich der Ankauf von physischem Gold möglich. Dieses ist zum Beispiel in Form von Barren oder Goldmünzen ankaufbar. Allerdings besteht hierbei das Risiko der Lagerung.
Dennoch ist die Anlageform in Barren oder Goldmünzen die beliebteste Methode in Gold zu investieren. Etwa 88% der Deutschen bevorzugen diese Form der Kapitalanlage.
Wer nicht das eigene Risiko der Lagerung eingehen möchte, der kann auch sogenanntes Tresorgold erwerben. Hierbei handelt es sich um Anteile des Goldes, welches bereits in einem Tresor aufbewahrt wird. Der Investor wird also zu einem gewissen Anteil Eigentümer des Goldes, jedoch nicht sein Besitzer.
Eine weitere Möglichkeit Gold als Kapitalanlage zu nutzen besteht in der Investition in Goldminen. Da nicht absehbar ist, dass die Förderung des Goldes global gesehen zurückgeht, ist eine Investition in Gesellschaften, die über eigene Produktionsstätten verfügen, eine Option indirekt in Gold zu investieren.
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