Jürgen Köpper (57) hat in verschiedenen Berufen gearbeitet, wie Kaninchenzüchter, Traktoren-Schlosser, Fahrlehrer und Bürgermeister. Jetzt soll er das Aufkommen der rechtspopulistischen AfD stoppen und Deutschlands ersten AfD-Landrat in Sonneberg (Thüringen) verhindern.
Das ist keine leichte Aufgabe. In der ersten Runde der Landratswahl erhielt Köpper nur 35,7 Prozent der Stimmen, während der AfD-Kandidat Robert Sesselmann (51) 46,7 Prozent erhielt. Obwohl die anderen Parteien nun in der Stichwahl dazu aufrufen, für den CDU-Kandidaten zu stimmen… reicht das aus? Wer ist dieser Mann überhaupt, der das Beben der AfD stoppen soll? Köpper ist bereits gut eingearbeitet. Vor zwei Jahren übernahm er als erster Stellvertreter die Amtsgeschäfte des erkrankten Sonneberger Landrats Hans-Peter Schmitz (65, parteilos). Doch im ersten Wahlgang vor zwei Wochen konnte Köpper den Amtsbonus nicht nutzen und erhielt nur 8371 Stimmen. 11.000 Menschen im Kreis wählten lieber den AfD-Kandidaten Sesselmann, dem lediglich 800 Stimmen zur absoluten Mehrheit fehlten.
Köpper hat den Landkreis durch verschiedene Krisen geführt. Während der Corona-Pandemie war Sonneberg ein Protestzentrum, bei dem Impfgegner teilweise mit kostenloser Bratwurst angelockt werden mussten. Jede Woche gingen bis zu 2000 Menschen in Sonneberg auf die Straßen. Es gab auch eine Flüchtlingskrise, die den Rechtspopulisten in die Hände spielte. Köpper betont jedoch, dass sie nicht mehr Menschen aufnehmen als verkraftbar ist und dass Schulen und Vereine keine Turnhallen wegnehmen.
Köpper hofft, dass mehr als die Hälfte der 48.299 Wahlberechtigten, die vor zwei Wochen nicht gewählt haben, diesmal zur Wahl gehen.
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