Jan Marsalek, einst Vertriebsvorstand des Finanzdienstleisters Wirecard, steht laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ unter dem Verdacht, für Russland spioniert zu haben. Er soll über Wirecard bei der Bezahlung russischer Spione und Operationen in Konfliktgebieten wie dem Nahen Osten und Afrika finanziell unterstützt haben. Aktuell wird vermutet, dass er in Dubai an der Neuaufstellung der russischen Söldnertruppe Wagner in Afrika arbeitet.
Des Weiteren gibt es Vermutungen, dass Marsalek über Wirecard Informationen über den deutschen Bundesnachrichtendienst und das Bundeskriminalamt gesammelt und an Moskau weitergeleitet hat. Dies könnte den russischen Geheimdiensten ermöglicht haben, Standort und Umfang deutscher Geheimdienstaktivitäten zu ermitteln.
Britische Ermittler verdächtigen Marsalek zudem, Teil eines Spionagenetzwerks für Russland gewesen zu sein. Er soll eine zentrale Rolle als Vermittler zwischen Moskau und einer Gruppe von Bulgaren gespielt haben, die sich in London als mutmaßliche russische Spione vor Gericht verantworten müssen.
Marsalek, der Hauptverdächtige im Wirecard-Skandal, ist seit längerem untergetaucht und wird in Russland vermutet. Nach dem Zusammenbruch von Wirecard im Sommer 2020, als 1,9 Milliarden Euro angeblicher Erlöse nicht auffindbar waren, setzte er sich ins Ausland ab.
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