Jan Marsalek, der flüchtige ehemalige Wirecard-Vorstand, hält laut Angaben seines Münchner Anwalts weiterhin Kontakt. Im Münchner Strafprozess gegen den ehemaligen Wirecard-CEO Markus Braun, kündigte Marsaleks Verteidiger, Frank Eckstein, an, dass er noch vor Weihnachten mit Marsalek Rücksprache halten werde, um eine spezifische Frage des Gerichts zu klären.
Eckstein gab keine weiteren Details preis, da Marsalek ihn nicht von der anwaltlichen Schweigepflicht entbunden hat. Marsalek wird eine zentrale Rolle im Wirecard-Skandal zugeschrieben. Er ist seit dem Zusammenbruch des Unternehmens vor dreieinhalb Jahren untergetaucht und wird international gesucht. Es gibt Gerüchte über seine Verbindungen zu russischen Geheimdiensten.
Im Juli dieses Jahres hatte Marsalek durch ein von Eckstein verfasstes Schreiben überraschend Kontakt zum Münchner Prozess aufgenommen. Dies war das erste Lebenszeichen von ihm seit seiner Flucht. Die Anwälte von Braun sehen in den Informationen aus dem Brief Entlastendes für ihren Mandanten.
Der Vorsitzende Richter Markus Födisch fragte Eckstein, ob Marsalek mit der vollständigen Verlesung des Schreibens im Gericht einverstanden sei. Eckstein antwortete, er müsse dazu erst mit Marsalek sprechen. Auf die Frage des Richters, wann er dem Gericht das Ergebnis mitteilen könne, sagte der Anwalt, dies werde vor Weihnachten geschehen. Daraufhin wurde Eckstein mit Zustimmung aller Prozessbeteiligten entlassen.
Kommentar hinterlassen