Am 26. Oktober 2023 kam es im Wirecard-Prozess zu einer erneuten Eskalation zwischen der Verteidigung von Markus Braun und dem Kronzeugen Oliver Bellenhaus. Bellenhaus, der als früherer Vertreter von Wirecard in Dubai gilt, behauptet, dass das Wirecard-Geschäft mit ausländischen Drittpartnern frei erfunden war. Die Verteidigung von Braun hält diese Aussage für falsch und wirft Bellenhaus vor, Sachverhalte verdreht und verfälscht zu haben.
Die Spannungen zwischen den beiden Parteien traten bereits zu Beginn des Verhandlungstages zutage, als der für Donnerstag geladene Zeuge aus dem Ausland erneut nicht antrat. Richter Markus Födisch setzte daher die am Vortag begonnene Befragung von Bellenhaus fort. Bellenhaus wiederholte seine Aussage, dass es keine Transaktionen und keine Händler im Drittpartnergeschäft gab. Er warf der Verteidigung von Braun vor, den Gerichtssaal „zu einem Ort der Desinformation“ gemacht zu haben.
Die Verteidigung von Braun wies die Vorwürfe zurück und behauptete, dass ein „erheblicher Teil der für das Drittpartnergeschäft relevanten Daten gelöscht oder zerstört worden ist“. Bellenhaus habe Sachverhalte „verdreht und verfälscht“. Die Anwälte der Verteidigung beabsichtigen, Bellenhaus in den kommenden Wochen weiter zu befragen. Bellenhaus erklärte sich dazu bereit, benötigt jedoch noch etwas Zeit für die Vorbereitung.
Fazit:
Der Streit um das Drittpartnergeschäft ist der zentrale Punkt im Wirecard-Prozess. Die Verteidigung von Braun versucht, die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zu entkräften, indem sie Bellenhaus als Lügner darstellt. Bellenhaus wiederum hält an seiner Aussage fest und belastet Braun schwer. Es ist davon auszugehen, dass der Konflikt zwischen den beiden Parteien auch in den kommenden Wochen und Monaten anhalten wird.
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