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Wirecard Skandal

stevepb (CC0), Pixabay
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Die Fahndung nach Ex-Wirecard Vorstand Jan Marsalek gestaltet sich nicht nur als äußerst schwierig, sie involviert auch immer mehr die nationale wie internationale Politik. Neben Russland soll sich der Österreicher auch in Libyen engagiert haben.

Der „Financial Times“ („FT“) zufolge wollte er dort 15.000 Milizsoldaten anheuern – offenbar, um die Migration in Richtung Europa zu kontrollieren. Als Marsalek seine Vision zu Beginn 2018 in München kundgetan haben soll, hatte er ein halbes Jahr später einen Termin im Innenministerium.

Seit 2015 schon soll Libyen eine Art Schwerpunkt persönlicher Interessen Marsaleks gewesen sein, berichtete die „FT“. Seine Aktivitäten dort würden geheimnisvolle Projekte umfassen, die ihn quer durch den Nahen Osten geführt hätten, oft auch in Konfliktgebiete wie Libyen. Seit dem Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi ist das nordafrikanische Land zum Schauplatz eines verstecken Interessenkriegs geworden zwischen der Einheitsregierung in Tripolis und General Chalifa Haftar, der den Osten des Landes regiert.

In den vergangenen sechs Monaten sprach die „FT“ mit zahlreichen Personen, die direkt mit Marsalek an Projekten in Libyen gearbeitet haben sollen. Dabei habe der 40-jährige Vorstand des deutschen Zahlungsdienstleisters immer wieder in Gesprächen mit Abenteuern aus dem Nahen Osten geprahlt und mit welchen einflussreichen Personen er es zu tun habe.

Eines dieser Gespräche soll sich im Februar 2018 in Marsaleks Stadtvilla in München zugetragen haben, die direkt gegenüber des Geländes des russischen Konsulats in der bayrischen Stadt steht. Der offizielle Zweck des Treffens war laut „FT“ die „Erörterung des humanitären Wiederaufbaus in Libyen“.

Monate zuvor soll Marsalek durch Kontakte, die er bei der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft (ORFG) geknüpft hatte, eine kleine Gruppe österreichischer Sicherheits- und internationaler Entwicklungsexperten für ein solches Projekt rekrutiert haben. Die ORFG ist eine von der russischen Regierung unterstützte Organisation zur Förderung der Vernetzung hochrangiger politischer Entscheidungsträgerinnen und -träger in Russland und Österreich.

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