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WIWO und AWAG/MIG Fonds-hier die Antworten der AWAG auf die Anfrage der Wirtschaftswoche

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Nachdem wir vor einigen Tagen von der Absicht der Wirtschaftswoche über die MIG Fonds und das Unternehmen AWAG zu berichten erfahren hatten, haben wir natürlich auch eine Presseanfrage an das Unternehmen AWGA/MIG Fonds gerichtet.

Erstaunlich offen war man dort zu uns, wohl auch weil man Bedenken hat, das die Wirtschaftswoche letztlich die Antworten so wiedergeben wird wie man diese dem Magazin zugeleitet hat.

Zu oft, so ein Mitarbeiter des Unternehmens gegenüber unserer Redaktion habe man eben feststellen müssen, das Antworten die aus Sicht des Fragestellers „nicht ins einem Sinne waren“ dann im letztlichen Bericht völlig anders dargestellt wurden. Das wollen wir gerne vermeiden, nicht aber um kritische Berichterstattung zu verhindern. Wir wollen das der Leser beide Seiten lesen kann.

Sehr geehrte Damen und Herren ,

unten finden Sie die Antworten auf Ihre Fragen, so ausführlich wie uns dies in der Kürze der Zeit möglich war. Wir haben auch die Fragen/Antworten der „ersten Runde“ einkopiert, da wir uns zum Teil auf diese beziehen.

Gestatten Sie uns eine kurze Vorbemerkung: Bei der Beantwortung Ihrer Fragen ist uns aufgefallen, dass wir diese zum Teil wortgleich auch bei unserem Gestattungsverfahren bei der BaFin beantwortet haben.

Die Entscheidung der BaFin ist Ihnen bekannt. Sie können davon ausgehen, dass die Behörde die Gestattung bei geringsten Zweifeln nicht erteilt hätte. Gerade die Investitionsphilosophie der MIG AG als Portfoliomanager der MIG Fonds wurde hierbei eingehend mit der Bafin erörtert. Die Lizenzerteilung durch die Bafin für die MIG AG als KVG spricht dabei für sich.

Da uns nun zum Teil wortgleiche Fragen von Ihrer Seite vorliegen, gehen wir davon aus, dass Sie die „Quellen“ Ihrer Berichterstattung, die ganz offensichtlich auch der BaFin vorlagen, der nötigen sorgfältigen journalistischen Prüfung unterzogen haben.

Für Ihre Berichterstattung unter Einhaltung der journalistischen Sorgfaltspflichten gehen wir ebenfalls davon aus, dass Sie eine ordnungsgemäße, objektive und vollständige Erfassung der öffentlich zugänglichen Informationen durchführen und diese entsprechend verarbeiten.

Hierzu zählen neben den von Ihnen im einzelnen angesprochenen Investitionsprozessen auch z.B. die bereits durchgeführten Unternehmensverkäufe und nachfolgenden Ausschüttungen an Anleger und die erreichten Entwicklungsschritte einzelner Beteiligungsunternehmen sowie im Drittvergleich Investitionen von Co-Investoren wie einzelnen family offices oder auch staatlichen Förderstellen, die nach eigener Prüfung vom jeweiligen Unternehmenswert und Wertschöpfungspotential sich ein unabhängiges Bild verschafft haben.

Sollten diese Bereiche unserer Tätigkeit als Portfoliomanager unberücksichtigt bleiben, kann eine objektive und faire Berichterstattung nur schwerlich erfolgen.

Gerne bieten wir an, mit Ihnen persönlich in unseren Geschäftsräumen Ihre Informationsgrundlage zu vertiefen. Wie bei einzelnen Antworten zu Ihren Fragen ausgeführt, unterlegen wir die jeweiligen Investitionsschritte mit Gutachten von Dritten. Diese wollen wir Ihnen im Einzelfall offenlegen und mit Ihnen für Ihre konkretere und bessere Einschätzung besprechen.

Für uns wäre es unverständlich, wenn eine gesellschaftlich, politisch und gesetzlich gewollte Förderung junger Technologieunternehmen in Deutschland durch Investitionen in das Eigenkapital dieser Unternehmen

– trotz der aufsichtsrechtlichen, eingehenden Prüfung durch die Bafin im Lichte eines deutlich erhöhten Anlegerschutzes
– trotz der einwandfreien, rechtlichen Zulässigkeit und unter ständiger Aufsicht der Bafin
– trotz zahlreicher Co-Investoren, die eigene Prüfszenarien für einzelne Investitionen durchführen
– trotz der öffentlichen, transparenten Informationen
– sowie trotz der Ihnen dazu umfangreich vorliegenden und vorgelegten Informationen

diskreditiert werden sollte. In Anbetracht der erheblichen, irreparablen Schäden, die ein möglicherweise aktuell noch nicht hinreichend vollständig recherchierter Beitrag aus Ihrem Haus verursachen kann, würden wir uns freuen, wenn Sie unser Informationsangebot mit Einblick in zahlreiche weiterführende Unterlagen annehmen wollen.

Dr. Matthias Kromayer
Vorstand der MIG AG

F Die MIG Fonds 1 – 6 sowie MIG Fonds 9, 11 und 13 sind an der Isarna Holding GmbH beteiligt. Wird auch MIG 15 wieder Anlegergelder in die Isarna Holding GmbH investieren?
A Ob und in welchem Umfang der MIG Fonds 15 sich an Isarna beteiligen wird, hängt von der mittelfristigen Strategie des Unternehmens ab: Derzeitiges Ziel ist eine Finanzierungsrunde mit transatlantischen VC-Partnern; alternativ ist auch ein Verkauf des Unternehmens in absehbarer Zeit denkbar.
Siehe dazu vor allem die ausführliche Erläuterung im Teil I vom 7.1.2015 (Anhang).
F Schon in der Bilanz 2012 wies die damalige Antisense Pharma GmbH (heute Isarna Holding GmbH) zum zweiten Mal hintereinander negatives Eigenkapital aus, der Wirkstoffkandidat Trabedersen ist gescheitert und wurde aus der Pipeline der Isarna Holding gestrichen. Warum investieren MIG Fondsgesellschaften dennoch weiterhin Anlegergeld in die Isarna Holding GmbH, beispielsweise der MIG Fonds 13 am 16.12.2014?
A Die Isarna Holding GmbH hat sich entschlossen, die weitere Entwicklung von Trabedersen nicht mit eigenen Mitteln und auf eigenes Risiko fortzuführen. Vielmehr verhandelt Isarna derzeit mit mehreren Pharmapartnern, die Trabedersen weiter entwickeln und dann vermarkten wollen. Dies ist ein in der Biotechnologie- und Pharmabranche übliches Vorgehen.
Die MIG AG als Fondsmanager der MIG Fonds kam nach ausführlicher Analyse zum Ergebnis, dass auch nach dem Scheitern der Phase-III-Studie mit Trabedersen in der Isarna Holding GmbH substantieller Wert und weiteres Wertschöpfungspotential bestand und besteht.
Siehe dazu vor allem die ausführliche Erläuterung im Teil I vom 7.1.2015.
Unternehmenswert und Wertschöpfungspotential wurden z.B. im Fall der Investition des MIG Fonds 13 im Dezember 2014 durch einen externen Bewerter gemäß § 271 KAGB bestätigt.
F Warum investieren die MIG Fonds 2,4, 6 und 13 weiter in die Isarna Holding GmbH, obwohl andere MIG Fonds wie MIG 1 bereits im Geschäftsbericht 2012 erklärten, einen Teil der Beteiligung am Unternehmen (damals Antisense Pharma GmbH, heute Isarna Holding GmbH) abgeschrieben zu haben?
A Die den Teilabschreibungen der Beteiligungen der genannten Fondsgesellschaften an der Isarna Holding GmbH in der Bilanz 2012 zugrunde liegenden dauerhaften Wertminderungen beruhten auf der niedrigeren Unternehmensbewertung als zuvor – die aus der strategischen Neuausrichtung der Gesellschaft nach Abbruch der Phase III-Studie mit Trabedersen resultierte – sowie auf den bestehenden Liquidationspräferenzen .
Die MIG AG als Fondsmanager der MIG Fonds kam nach ausführlicher Analyse zum Ergebnis, dass auch nach dem Scheitern der Phase-III-Studie mit Trabedersen in der Isarna Holding GmbH substantieller Wert und weiteres Wertschöpfungspotential bestand und besteht.
Siehe dazu vor allem die ausführliche Erläuterung im Teil I vom 7.1.2015.
F Investieren einige Fondsgesellschaften weiter Anlegergeld in die Isarna Holding GmbH, weil insgesamt mehr als 80 Prozent der Isarna Holding GmbH mittlerweile den MIG Fonds gehört?
A Nein. Jeder Investitionsentscheidung liegen eine Analyse des Wertsteigerungs- und damit Renditepotentials sowie eine externe Bewertung zugrunde. Die Investitionsentscheidungen werden unabhängig von den bestehenden Beteiligungsverhältnissen früherer Investoren getroffen.
Die inhaltliche Darstellung des Wertpotentials der Isarna Holding GmbH ist weiter oben sowie im Teil I vom 7.1.2015 detailliert dargestellt. In knappen Worten: Wir glauben weiterhin an die erfolgreiche Entwicklung der Isarna Holding GmbH.
F Im Fall des Fonds MIG 1 stecken über 80 Prozent des derzeit investierten Fondsgeldes in der Isarna Holding GmbH. Warum wurde das Anlegergeld nicht auf mehr Beteiligungen verteilt?
A Die 80 %-Angabe berücksichtigt die bereits ausgeschütteten Erträge nicht und ist deshalb nicht aussagekräftig: Gegen Ende der Laufzeit eines Fonds bestimmen immer die noch bestehenden Beteiligungen die von Ihnen genannten Investitionsverhältnisse; die letzte zu veräußernde Beteiligung dann sogar zu 100 %.
Der MIG Fonds 1 hat seine Beteiligungen an der Etkon AG, an der Ident Technology AG sowie an der Sovicell GmbH bereits veräußert und die Erträge (zum von den Anlegern beschlossenen Teil) ausgeschüttet.
F Die MIG Fonds 1, 2, 3, 5, 6, 7, 8 und 9 sind am Unternehmen ViroLogik GmbH beteiligt. Laut Geschäftsberichten aus dem Jahr 2012 haben die Fondsgesellschaften im Fall der ViroLogik GmbH unterschiedlich abgeschrieben. Während MIG 1 seine Beteiligung schon da auf einen Restwert von einem Euro abgeschrieben hat, hat Fonds MIG 2 seine Beteiligung an der ViroLogik 2012 nur teilweise abgeschrieben. Warum wurden diese Unterschiede gemacht?
A Die den Abschreibungen der Beteiligungen der genannten Fondsgesellschaften an der Virologik GmbH in der Bilanz 2012 zugrunde liegenden unterschiedlichen dauerhaften Wertminderungen beruhen auf den unterschiedlichen bestehenden Liquidationspräferenzen der jeweiligen Beteiligungen (siehe Fußnote 1).
F Trotz der Abschreibungen haben sieben MIG Fonds noch im Juli 2013 in ViroLogik investiert, darunter auch MIG 2. Warum werden Anlegergelder in ein Unternehmen investiert, welches zumindest einige Fondsgesellschaften bereits für wertlos halten?
A Auch bei der Virologik GmbH beruhten die (Teil)-Abschreibungen einzelner bestehender Beteiligungen auf a) einer niedrigeren Unternehmensbewertung als zum Erwerbszeitpunkt sowie b) auf bestehenden Liquidationspräferenzen.
Die im Juli 2013 in die Virologik GmbH investierenden Fonds waren seinerzeit bereits Gesellschafter und fällten eine vernünftige Entscheidung nachzuinvestieren: Virologik befand sich seinerzeit in Verhandlungen für eine Pharmakooperation, die noch nicht abgeschlossen waren; das Ergebnis der Verhandlungen wollte man abwarten.
F Bisher warten Anleger auf Ausschüttungen, vor allem die Anleger der Ratenfonds MIG 2, 4, 6, 8 und 10 haben noch keine Ausschüttungen bekommen. Mit welchen Verkäufen wollen Sie das ändern?
A Mit Veräußerungen der Beteiligungen an den folgenden Gesellschaften: Affiris AG, Amsilk GmbH, APK AG, Biocrates Life Sciences AG, BioNTech AG, BRAIN AG, Cerbomed GmbH, Certgate GmbH, Cynora GmbH, Efficient Energy AG, Ganymed Pharmaceuticals AG, Instraction GmbH, Isarna Holding GmbH, Nexigen GmbH, OD-AS GmbH, Sunhill Technologies GmbH, Suppremol GmbH.
F Insgesamt acht Fondsgesellschaften, darunter alle sechs Ratenfonds sowie Fonds 7 und 13, haben noch keinen Jahresabschluss für 2012 veröffentlicht. Warum fehlen die Abschlüsse?
F Diese Abschlüsse fehlen nicht! Gemäß Kleinstkapitalgesellschaften-Bilanzrechtsänderungsgesetz sind diese Abschlüsse hinterlegt. Sie bedürfen damit eines Klicks mehr beim elektronischen Bundesanzeiger.
F Laut Kapitalmarktrechtlern sind Ausschüttungen aus Gewinnen der Fondsgesellschaften unrealistisch, da deren Bilanzen Verluste aufweisen. Schütten die Fonds aus der Liquidität aus?
A Nein, Ausschüttungen erfolgen nur nach Exiterlösen und werden nicht aus Einlagen der Anleger finanziert. Darüber hinaus ist es nicht zutreffend, dass ein VC-Fonds (der allerdings in den Angangsjahren häufig einen Bilanzverlust erleidet) bereits während der Laufzeit keinen Gesamtgewinn erreichen kann. Jahresüberschüsse in einzelnen Geschäftsjahren werden ohnehin angestrebt und wurden von einigen MIG Fonds bereits erreicht.
F Wie hoch ist die Vergütung, die Herr von Pierer (jährlich) für seine Beratungsleistung erhält?
A Antwort: Wir bitten um Verständnis, dass wir uns zur Vergütung von Beraterleistungen grundsätzlich nicht äußern.
F Einer der Co-Investoren der MIG Fonds bei der Isarna Holding GmbH ist die German Austrian Beteiligungs GmbH. Deren persönlich haftender Gesellschafter ist laut Handelsregister die GA Beteiligungs GmbH. Deren Gesellschafter wiederum sind unter anderem Michael Grund von der HMW Innovations AG sowie Herr Alfred Wieder. Mitarbeiter des Exklusivvertriebs der MIG Fonds halten über die GA Beteiligungs GmbH selber Anteile an MIG Beteiligungsunternehmen und verfolgen entsprechend eigene Interessen. Dieser mögliche Interessenkonflikt wird allerdings in den Prospekten der Fonds nicht genannt. Warum nicht? Sehen Sie Interessenkonflikte?
Hält die GA Beteiligungs GmbH weiterhin Aktien an der Cash.Medien AG und wenn ja, wie hoch ist der Anteil?
A Die German Austria Beteiligungs GmbH & Co KG hält aktuell 0,21 % des Stammkapitals der Isarna Holding GmbH. Zu anderen Beteiligungen der German Austria Beteiligungs GmbH & Co KG müsste bei dieser Gesellschaft nachgefragt werden.
Einzelne Mitarbeiter im Vertrieb der MIG Fonds können auch selbst Beteiligungen an MIG Fonds zeichnen; diese Möglichkeit wird bisweilen genutzt.
Da niemand außerhalb der Geschäftsleitung der MIG Verwaltungs AG als Portfoliomanagerin der MIG Fonds Einfluss auf deren Portfolioentscheidungen nehmen kann, ist ein Interessenkonflikt nicht möglich.

Soweit diese Originalantworten an das Magazin Wirtschaftswoche. Nun sind wir wirklich einmal gespannt, wie diese Antworten sich im Bericht der Wirtschaftswoche darstellen.

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