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geralt (CC0), Pixabay
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Fränkischer Kabelbaumspezialist Leoni geht mehrheitlich an chinesischen Investor Luxshare

Ein weiterer deutscher Traditionskonzern wird mehrheitlich in ausländische Hände übergehen: Der fränkische Kabelbaumspezialist Leoni, ansässig in Nürnberg, wird künftig zu 50,1 Prozent dem chinesischen Elektronik-Zulieferer Luxshare gehören. Wie das Unternehmen bekanntgab, hat Luxshare den Mehrheitsanteil für einen Kaufpreis von 320 Millionen Euro erworben. Damit geht auch die Kabelsparte von Leoni vollständig an den neuen Eigentümer über, ein bedeutender Schritt in der Neuausrichtung des angeschlagenen Unternehmens.

Leoni, einst ein Vorzeigeunternehmen der fränkischen Wirtschaft, ist seit einigen Jahren in finanzieller Schieflage. Vor zwei Jahren geriet der Konzern endgültig in eine tiefe Krise, als der geplante Verkauf der Kabelsparte scheiterte. Dieser geplatzte Deal hinterließ das Unternehmen in einer schwierigen Situation, mit einem wachsenden Schuldenberg und schrumpfenden Marktanteilen. Nun sieht es so aus, als würde die Übernahme durch Luxshare Leoni den dringend benötigten Rettungsanker bieten.

Die Übernahmepläne sind allerdings noch nicht vollständig in trockenen Tüchern: Die kartellrechtlichen Behörden müssen die Transaktion noch prüfen und absegnen. Doch bereits jetzt zeigt sich, dass die Weichen für die Zukunft des Unternehmens gestellt sind – und diese Zukunft liegt nun zu großen Teilen in chinesischer Hand.

Für Leoni bedeutet der Verkauf nicht nur den Verlust der Unabhängigkeit, sondern auch eine Neuausrichtung im globalen Wettbewerb. Luxshare, ein in China rasant wachsendes Unternehmen und Zulieferer für große Technologiekonzerne wie Apple, könnte Leoni neue Märkte und Synergien eröffnen. Insbesondere in der Automobil- und Elektronikbranche, in der Leoni seit Jahrzehnten tätig ist, könnte die strategische Partnerschaft mit dem chinesischen Giganten zu einem Vorteil werden. Experten gehen davon aus, dass Luxshare Leoni den Zugang zu asiatischen Märkten und fortschrittlichen Technologien erleichtern könnte.

Trotz der potenziellen Chancen, die sich aus der Übernahme ergeben, gibt es auch kritische Stimmen. Einige Branchenexperten und Politiker warnen davor, dass immer mehr deutsche Technologiefirmen von ausländischen Investoren übernommen werden. Der Verkauf von Schlüsselindustrien an chinesische Unternehmen ruft Bedenken über den Erhalt von Arbeitsplätzen und den Technologietransfer ins Ausland hervor.

Für die Mitarbeiter in Nürnberg und an anderen Standorten bleibt nun die Frage, wie sich der neue Eigentümer auf die Struktur und Führung des Unternehmens auswirken wird. Obwohl Luxshare versprochen hat, den Standort Nürnberg zu stärken, herrscht in der Belegschaft Unsicherheit. Gewerkschaften und Betriebsräte werden in den kommenden Wochen sicherlich genau beobachten, wie sich die Übernahme auf die Arbeitsbedingungen und die langfristige Ausrichtung von Leoni auswirken wird.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein, sowohl für Leoni als auch für die fränkische Wirtschaft, die auf den Erhalt eines ihrer einst wichtigsten Arbeitgeber hofft.

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