In den letzten Wochen häufen sich Berichte über ausländerfeindliche Vorfälle bei Veranstaltungen, die vor allem von jungen Menschen besucht werden. Ob auf Sylt, bei einem Schützenfest im Kreis Cloppenburg oder jüngst beim Schlagermove in Hamburg – die Ereignisse werfen ein beunruhigendes Licht auf eine mögliche Zunahme rechtsextremen Gedankenguts unter Jugendlichen in Deutschland.
Doch woher kommt dieser politische Rechtsdrall bei der deutschen Jugend? Experten sehen verschiedene Ursachen. Ein Grund könnte die wachsende soziale Ungleichheit sein, die gerade bei jungen Menschen zu Frustration und dem Gefühl führt, abgehängt zu werden. In solch einem Klima finden populistische und extremistische Ideen leichter Anklang.
Auch die Anonymität und Vernetzungsmöglichkeiten des Internets spielen eine Rolle. In sozialen Medien und Foren können sich rechtsextreme Gruppierungen leicht organisieren und ihre Ideologien verbreiten. Jugendliche, die auf Identitätssuche sind, geraten so schneller in den Sog radikaler Gedanken.
Hinzu kommt, dass rechtsextreme Parteien und Bewegungen in den letzten Jahren verstärkt versuchen, gezielt Jugendliche anzusprechen. Durch moderne Aufmachung und scheinbar einfache Lösungen für komplexe Probleme gewinnen sie an Attraktivität.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sind Präventionsarbeit und politische Bildung wichtiger denn je. Jugendliche müssen lernen, Populismus und Extremismus zu erkennen und kritisch zu hinterfragen. Zugleich braucht es mehr Chancengleichheit und Teilhabe, damit sich junge Menschen nicht ausgegrenzt fühlen. Nur so kann der Nährboden für rechtes Gedankengut langfristig entzogen werden.
Die jüngsten Vorfälle sind ein Weckruf. Es ist an der Zeit, dass Politik und Gesellschaft entschlossen handeln, um den Rechtsruck bei Jugendlichen zu stoppen. Denn die Zukunft unserer Demokratie hängt davon ab, dass die nächste Generation für Toleranz, Vielfalt und Menschenrechte einsteht.
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