Ja, denn die Bilanz wirft für uns immer größere Fragen auf. In der letzten veröffentlichten Bilanz findet man im Textteil eine Position, die für uns nun wirklich nicht mehr nachvollziehbar ist.
Zitat:
Unter den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern von TEUR 1 und Verbindlichkeiten ggü. Vertrieb TEUR 3.874 ausgewiesen.
Zitat Ende
Mal ehrlich, wofür zahlt eine Genossenschaft 3,874 Millionen Euro an den Vertrieb? Eine Position, die es in der 2018 Bilanz nicht gab.
Ergo muss diese Verbindlichkeit im Jahre 2019 entstanden sein. Da sollte man auf der Generalversammlung einmal fragen, „Jungs, was ist das bitte?“. Wem steht diese Zahlung denn wofür genau zu?
Gravierender finden wir aber eine andere Position in der Bilanz. Eine Position, die uns „erschaudern“ lässt“.
Zitat:
Davon rückständige fällige Einzahlungen auf Geschäftsanteile 6.372.082,41 EUR
Zitat Ende
Mal zum Verständnis, das bedeutet doch, dass es möglicherweise einen Zahlungsverzug gibt, denn nur diese Zahlungen könnten eigentlich „fällig“ sein.
Nun kennen wir genau das aus dem Desaster der Geno Wohnbaugenossenschaft aus Ludwigsburg. Jene Forderungen, die dann der Insolvenzverwalter sofort fällig gestellt hat, nachdem das Unternehmen dann in Insolvenz gegangen ist. Ein Desaster für die Genossen der Geno Wohnbaugenossenschaft eG.
Nun mögen wir hier sicherlich weit weg von einer ähnlichen Situation sein beim Unternehmen Nova Sedes, aber wir kennen diese Entwicklungen, leider.
Tatsache ist doch, dass der Vorstand der Genossenschaft verpflichtet ist, diese fälligen Außenstände schnellstmöglich abzubauen. Letztlich bedeutet dies ja auch mehr Liquidität für die Genossenschaft selber.
FireShot Capture 136 – Unternehmensregister – www.unternehmensregister.de
Lieber Herr Bremer, Sie sind ja (leider Gottes) juristisch ein „gebranntes Kind“, jede direkte Andeutung einer „Unkorrektheit“ in ihren Artikeln zieht wochenlange Auseinandersetzungen mit Anwälten nach sich …
Dabei haben Sie die Antworten auf die „Bilanzrätsel“ bereits ausführlich dargestellt in folgendem Artikel: https://verbraucherschutz.forum/2020-02-07/verkaufsprospekt-der-nova-sedes-wohnungsbau-eg-totalverlustrisikio-trotz-billigung-durch-bafin-206653/
Der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft Gunnar Hackl erhält für den Vertrieb der Geschäftsanteile von bis zu 10,08 Mio. Euro 11,5% Verkaufsprovisionen, also bis zu 1.161.000 Euro, zahlbar an seine 100%-Beteiligung an der Fissl GmbH, die mit der Vermittlung der Genossenschaftsanteile beauftragt ist (neben weiteren Gehältern, Gewinnbeteiligungen, etc. etc.). Die Genossen machen Herrn Hackl zum reichen Mann. Ob sie selbst ihr Geld jemals wiedersehen?
Die 6,4 Mio Euro „ausstehende Einzahlungen auf Geschäftsanteile“ erklären sich durch das Geschäftsmodell: jedes Mitglied verpflichtet sich beim Eintritt zur Zahlung von 8.400 Euro Geschäftsanteilen, die in Monatsraten abgestottert werden. Die Fälligkeit richtet sich nach dem Zahlungsplan, also ist noch nicht alles zum Stichtag fällig.
Steht alles im Verkaufsprospekt https://www.nova-sedes.de/files/nova_sedes/content/Downloads/Verkaufsprospekt.pdf
Es wäre doch ratsam, wenn die Genossenschaft diese Zahlung einmal aufklären würde. Das Vertrauen sinkt sonst noch mehr.