Ein Wohnungssuchender in Deutschland berichtet von einer hinterhältigen Betrugsmasche, der er zum Opfer gefallen ist. Durch eine scheinbar seriöse Wohnungsanzeige verlor er 1.200 Euro. Leider scheint er nicht der Einzige zu sein, der in die Falle getappt ist. Wie genau der Betrug ablief und wie man sich davor schützen kann, erfahren Sie im Folgenden.
So lief der Wohnungsbetrug ab
Der Betroffene, der erst vor Kurzem nach Deutschland gezogen war, teilte seine Erfahrung in einer Reddit-Gruppe. Auf der Suche nach einer Wohnung stieß er in einer Telegram-Gruppe auf ein verlockendes Angebot: Eine Einzimmerwohnung sollte für 700 Euro monatlich vermietet werden, dazu kam eine Kaution von 500 Euro. Alles schien zunächst ganz normal zu verlaufen.
Er traf den vermeintlichen Vermieter persönlich in der Wohnung und unterschrieb einen Vertrag, der sich später als gefälscht herausstellte. Er erhielt sogar die Schlüssel zur Wohnung. „Ich dachte, alles sei in Ordnung“, erklärt der Geschädigte auf Reddit. Nachdem er die erste Monatsmiete und die Kaution überwiesen hatte, wurde der Kontakt jedoch abrupt abgebrochen. Der Betrüger blockierte ihn auf Telegram und löschte den gesamten Chatverlauf.
Mehrere Treffen – der Betrüger spielt ein perfides Spiel
Besonders dreist: Der Betrüger traf sich insgesamt drei Mal mit dem Wohnungssuchenden. „Beim ersten Treffen zeigte er mir die Wohnung, alles wirkte sehr seriös“, schreibt der Geschädigte. „Beim zweiten Treffen unterschrieben wir den Vertrag, und ich überwies die erste Hälfte der Kaution und die Miete.“ Beim dritten Treffen hinterließ der Betrüger sogar einige persönliche Gegenstände in der Wohnung und versprach, diese am nächsten Tag abzuholen.
Der Betrug flog erst auf, als der Täter die zweite Hälfte der Kaution forderte – diesmal aber auf ein anderes Konto. Das machte den Wohnungssuchenden skeptisch, doch trotz seines Unbehagens überwies er das Geld. Erst danach begann er zu realisieren, dass etwas nicht stimmte. „Der Vertrag war gefälscht, und der eigentliche Mieter hatte die Wohnung illegal untervermietet“, erzählt der Betroffene.
1.200 Euro verloren – die Bank kann nicht helfen
Der Wohnungssuchende versuchte sofort, das überwiesene Geld über seine Bank zurückzuholen – jedoch ohne Erfolg. „1200 Euro sind viel Geld, es ist wirklich ärgerlich“, berichtet er frustriert. Auch ein Anwalt, der ihm hätte helfen können, war finanziell nicht machbar, weshalb er nun eine Anzeige bei der Polizei plant.
Schützen Sie sich vor Wohnungsbetrug – worauf Sie achten sollten
Dieser Fall zeigt, wie geschickt Betrüger vorgehen und wie real ihre Maschen wirken können. Selbst mehrere Treffen und ein scheinbar legitimer Vertrag reichen nicht aus, um vor Betrug sicher zu sein. Hier sind einige Tipps, wie Sie sich vor ähnlichen Betrugsmaschen schützen können:
- Misstrauen bei Vorauszahlungen: Überweisen Sie niemals Geld, bevor Sie den Mietvertrag genau geprüft haben und sicher sind, dass alles seriös ist. Eine doppelte Überprüfung, z. B. über den Vermieter oder die Hausverwaltung, kann oft helfen.
- Kontonummern prüfen: Wenn Ihnen plötzlich ein anderes Konto für die Überweisung genannt wird, sollten Sie misstrauisch werden. Klären Sie dies immer mit der Bank oder dem Vermieter ab.
- Realistische Preise: Wenn eine Wohnung deutlich günstiger als der Durchschnitt angeboten wird, sollten Sie vorsichtig sein. Hinter zu verlockenden Angeboten stecken oft betrügerische Absichten.
- Vertrag prüfen: Lassen Sie Mietverträge im Zweifel von einem Fachanwalt für Mietrecht prüfen, bevor Sie unterschreiben. Ein gefälschter Vertrag kann schwer zu erkennen sein, vor allem für Neulinge auf dem Wohnungsmarkt.
- Kontakte meiden, die nur über Messenger laufen: Telegram und andere Plattformen bieten oft wenig Schutz vor Betrügern. Seriöse Vermieter verwenden offizielle Kommunikationswege.
Fazit
Der Wohnungsmarkt kann hart sein – vor allem für Neuankömmlinge, die noch keine Erfahrung in Deutschland haben. Leider nutzen Betrüger genau diese Unsicherheiten aus, um sich zu bereichern. Der Fall zeigt, wie wichtig es ist, wachsam zu bleiben und bei der Wohnungssuche stets vorsichtig vorzugehen. Seien Sie misstrauisch, wenn Dinge zu gut erscheinen, um wahr zu sein – und geben Sie niemals Geld aus der Hand, bevor Sie sich absolut sicher sind.
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