Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, ein Urgestein der SPD, hat bei der Landtagswahl sein Direktmandat im Wahlkreis Spree-Neiße I mit einem denkbar knappen Ergebnis verpasst. Der 62-jährige Politiker, der seit 1994 ununterbrochen als Direktkandidat in den Landtag von Potsdam gewählt worden war, musste sich erstmals in seiner langjährigen Karriere geschlagen geben. Mit 41,5 Prozent der Erststimmen lag Woidke zwar gleichauf mit seinem Herausforderer, dem AfD-Kandidaten Steffen Kubitzki, doch letztlich entschieden nur sieben Stimmen das Rennen – Kubitzki erhielt 11.562 Stimmen, Woidke 11.555.
Diese Niederlage markiert einen empfindlichen Rückschlag für den seit 2013 amtierenden Ministerpräsidenten, der über Jahrzehnte eine stabile Wählerbasis in seinem Heimatwahlkreis aufgebaut hatte. Seit seinem ersten Einzug in den Landtag war Woidke eine feste politische Größe in Brandenburg und hat die Region maßgeblich geprägt. Nun jedoch muss er den Wahlkreis einem Vertreter der rechtspopulistischen AfD überlassen, was die politischen Verhältnisse in der Region aufwühlt und als Zeichen des wachsenden Einflusses der AfD im Osten Deutschlands gewertet werden kann.
Mit dem Verlust seines Direktmandats geht für Woidke eine Ära zu Ende, die über mehrere Legislaturperioden hinweg durch politische Kontinuität und Stabilität gekennzeichnet war. Wie sich dieser Machtverlust auf seine politische Zukunft auswirken wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Brandenburger Wähler eine Zäsur gesetzt haben, die für das politische Klima im Land von großer Bedeutung sein könnte.
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