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Worauf Sie als Erwerber einer Solaranlage als Kapitalanlage auf fremden Dächern achten müssen

grass27 (CC0), Pixabay
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Der Erwerb von Solaranlagen als Kapitalanlage auf fremden Dächern gewinnt zunehmend an Beliebtheit, da Investoren hier attraktive Renditen erzielen können, ohne eigene Dachflächen zu besitzen. Solaranlagen bieten nicht nur eine umweltfreundliche Einnahmequelle, sondern tragen auch zur Erreichung der Energiewendeziele bei. Doch wie jede Investition erfordert auch die Anlage in Solaranlagen auf fremden Dächern eine sorgfältige Planung und Risikoprüfung. Nachfolgend erläutern wir detailliert die wichtigsten Aspekte und Risiken, die zu berücksichtigen sind, um die Anlageerträge zu optimieren und langfristige Investitionssicherheit zu gewährleisten.

1. Rechtsgrundlage und Vertragsgestaltung

Die rechtliche Absicherung ist ein kritischer Punkt bei der Investition in eine Solaranlage auf einem fremden Dach. Ohne solide Verträge und klare Absprachen besteht die Gefahr, dass die Investition gefährdet wird oder unvorhergesehene Kosten entstehen.

a) Dachnutzungsvertrag

Ein Dachnutzungsvertrag ist der Grundpfeiler für die Installation und Nutzung der Solaranlage auf fremden Dächern. Der Vertrag zwischen dem Investor (Anlagenbetreiber) und dem Gebäudeeigentümer sollte langfristig ausgelegt und rechtlich bindend sein. Essenzielle Vertragsbestandteile sind:

Nutzungsdauer: Die Lebensdauer einer Solaranlage beträgt in der Regel 20 bis 25 Jahre. Daher sollte der Dachnutzungsvertrag eine Laufzeit von mindestens 20 Jahren haben, um sicherzustellen, dass die Anlage lange genug betrieben werden kann, um die Investition zu amortisieren.

Zugang und Instandhaltung: Der Investor sollte vertraglich das Recht erhalten, das Dach zu betreten, um die Solaranlage zu warten und im Bedarfsfall zu reparieren. Eine klare Vereinbarung über die Zuständigkeit für regelmäßige Wartungen ist notwendig.

Pacht und Kostenregelung: Üblicherweise zahlt der Investor dem Gebäudeeigentümer eine jährliche Pacht für die Nutzung des Dachs. Der Betrag sollte angemessen sein und im Verhältnis zum prognostizierten Ertrag der Solaranlage stehen.

Absicherung bei Eigentümerwechsel: Ein Dachwechsel sollte keinen Einfluss auf die Nutzungsrechte der Solaranlage haben. Daher ist eine Klausel erforderlich, die sicherstellt, dass die vertraglichen Vereinbarungen auch bei einem Verkauf der Immobilie weiterhin gelten.

b) Einspeisevertrag und Stromabnahmevertrag (Power Purchase Agreement – PPA)

Es ist entscheidend zu klären, ob der erzeugte Strom ins Netz eingespeist oder direkt vom Gebäudeinhaber genutzt wird. Je nach Modell können Einnahmen durch Einspeisevergütungen oder Stromverkäufe (z. B. in Form eines PPA) erzielt werden. Der Einspeisevertrag oder ein PPA sollte folgende Punkte berücksichtigen:

Preisregelungen: Ein langfristig gesicherter Abnahmepreis kann die Rentabilität stabilisieren.
Laufzeit und Kündigungsregelungen: Ein PPA sollte ebenfalls eine Laufzeit von mindestens 10 Jahren haben, um Planungssicherheit zu bieten.

2. Standortanalyse und Sonneneinstrahlung

Die Rentabilität einer Solaranlage hängt stark von der Sonneneinstrahlung und den Standortbedingungen ab. Daher ist eine umfassende Standortanalyse erforderlich, bevor die Anlage installiert wird. Eine präzise Ertragsprognose basierend auf Standortdaten bildet die Grundlage für die Wirtschaftlichkeitsberechnung.
a) Verschattung und Umgebungseinflüsse

Jede Form von Verschattung (Bäume, Gebäude, Masten) kann die Leistung der Solaranlage erheblich reduzieren. Es ist wichtig, eine Verschattungsanalyse durchzuführen und sicherzustellen, dass keine neuen Gebäude in der Nähe geplant sind, die die Sonneneinstrahlung beeinträchtigen könnten.

b) Dachneigung und Ausrichtung

Die ideale Neigung für Solaranlagen in Deutschland liegt zwischen 30 und 35 Grad. Dächer, die nach Süden ausgerichtet sind, bieten den besten Ertrag, gefolgt von südwestlichen und südöstlichen Ausrichtungen. Abweichungen hiervon können den Ertrag mindern und sollten bei der Ertragsprognose berücksichtigt werden.

c) Dachbeschaffenheit und Statik

Vor der Installation ist zu prüfen, ob das Dach die zusätzliche Last der Solaranlage tragen kann. Bei älteren Gebäuden oder Dächern in schlechtem Zustand kann eine zusätzliche Verstärkung erforderlich sein, die die Investitionskosten erhöht. Ein Statikgutachten durch einen Ingenieur stellt sicher, dass das Dach für die nächsten 20–25 Jahre stabil bleibt und die Anlage ohne Risiko betrieben werden kann.

3. Finanzierung und Fördermöglichkeiten

Eine gründliche Finanzplanung hilft, den Kapitalbedarf und potenzielle Fördermöglichkeiten zu optimieren, was die Rentabilität steigern kann.
a) Kapitalbedarf und Fremdfinanzierung

Die Anschaffung und Installation einer Solaranlage auf einem fremden Dach erfordert ein bestimmtes Investitionsvolumen. Falls die Solaranlage fremdfinanziert wird, bieten einige Banken spezielle Kredite für Photovoltaik-Projekte an, die oft günstige Zinsen haben. Die Zinssätze und Rückzahlungsmodalitäten sollten sorgfältig geprüft und an die prognostizierten Einnahmen angepasst werden.

b) Förderungen und steuerliche Aspekte

Deutschland bietet verschiedene Förderprogramme für Solarprojekte an, etwa durch die KfW-Bank. Die Möglichkeit zur steuerlichen Abschreibung der Anlage und die Nutzung von Investitionsabzugsbeträgen (IAB) bieten zusätzliche Vorteile. Dabei sollten die Regelungen des EEG und eventuelle Änderungen berücksichtigt werden.

c) Einspeisevergütung und Marktstimulation

Die Einspeisevergütung wird durch das EEG geregelt und hängt vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme ab. Steigende Energiekosten und sinkende Einspeisevergütungen müssen sorgfältig beobachtet werden, da sie sich auf die Rentabilität der Anlage auswirken können.

4. Wirtschaftlichkeitsberechnung und Renditeprognose

Die Wirtschaftlichkeit der Solaranlage hängt von mehreren Faktoren ab, die in die Berechnungen einfließen sollten. Eine solide und konservative Ertragsprognose ist entscheidend, um finanzielle Risiken zu minimieren.

a) Investitionskosten und Betriebskosten

Die Anfangsinvestition umfasst die Anschaffungskosten der Module, die Installation und die möglichen Verstärkungskosten des Dachs. Zu den jährlichen Betriebskosten gehören Wartung, Reinigung und Versicherungsbeiträge.
b) Einnahmen und Ertragsprognose

Die Erträge setzen sich aus der Einspeisevergütung, dem Stromverkauf an Dritte oder Eigenverbrauchseinnahmen zusammen. Für eine verlässliche Kalkulation sollten jährliche Ertragsminderungen durch Degradation (Alterung der Module) und unvorhergesehene Wetterbedingungen einkalkuliert werden.
c) Abschreibungen und steuerliche Effekte

Solaranlagen können über einen Zeitraum von 20 Jahren abgeschrieben werden. Steuerlich bieten Solaranlagen in den ersten Jahren hohe Abschreibungspotenziale, was die steuerliche Belastung verringern kann.

5. Wesentliche Risikofaktoren

Wie jede Kapitalanlage birgt auch die Investition in Solaranlagen Risiken. Folgende Risiken sind besonders relevant:

a) Vertragliche Risiken

Ein unzureichender Dachnutzungsvertrag kann zu Konflikten mit dem Gebäudeeigentümer führen, insbesondere bei einem Eigentümerwechsel oder bei Problemen mit der Dachkonstruktion.

b) Technische Risiken

Die Qualität der Module und deren Wartung sind entscheidend. Geringwertige Module oder mangelnde Wartung können den Ertrag der Anlage mindern und langfristig höhere Kosten verursachen. Eine regelmäßige technische Überwachung kann helfen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.

c) Markt- und Strompreisrisiko

Langfristig stabile Einspeisevergütungen sind für die Wirtschaftlichkeit unerlässlich. Marktänderungen, sinkende Vergütungen und unvorhergesehene Preisschwankungen auf dem Energiemarkt können die Erträge schmälern.

d) Naturereignisse und Versicherungen

Solaranlagen sind wetterbedingten Risiken ausgesetzt. Eine umfassende Versicherung, die sowohl Naturkatastrophen als auch Vandalismus abdeckt, ist entscheidend, um hohe Verluste durch unerwartete Ereignisse zu vermeiden.

e) Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen

Die Vergütungsstruktur für Solarstrom ist stark abhängig von gesetzlichen Rahmenbedingungen. Änderungen im EEG oder andere Gesetzesreformen könnten die Einnahmen der Anlage reduzieren.

6. Wartung und Betrieb

Um eine stabile Rentabilität sicherzustellen, sind regelmäßige Wartungs- und Überwachungsmaßnahmen erforderlich. Der Abschluss eines Wartungsvertrags mit einem spezialisierten Dienstleister bietet den Vorteil, dass potenzielle Ausfälle frühzeitig erkannt und vermieden werden.

Fazit

Eine Solaranlage auf fremden Dächern kann eine lukrative Kapitalanlage sein, die gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende leistet. Die Schlüssel zum Erfolg liegen jedoch in einer sorgfältigen Planung und fundierten Kenntnis der rechtlichen, technischen und finanziellen Aspekte. Ein sicherer Dachnutzungsvertrag, eine präzise Ertragsanalyse und der Abschluss einer umfassenden Versicherung sind essenzielle Voraussetzungen, um die Investition langfristig zu schützen. Die Berücksichtigung von Fördermöglichkeiten und eine konservative Wirtschaftlichkeitsberechnung runden das Erfolgskonzept ab.

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