Drei Personen aus der Oberpfalz stehen vor Gericht, beschuldigt, über 20.000 Investoren deutschlandweit um insgesamt 13,5 Millionen Euro betrogen zu haben. Es wird behauptet, dass das Trio das erhaltene Geld für persönliche Zwecke verwendet hat.
Die Angeklagten, eine Familie bestehend aus einer 50-jährigen Frau, ihrem 54-jährigen Ehemann und ihrem 30-jährigen Sohn, sind vor dem Landgericht Weiden angeklagt. Die Frau, frühere Vorständin der „WSW Wohnsachwerte eG“, und ihr Ehemann, der als Aufsichtsratsvorsitzender fungierte, sowie ihr Sohn, der für die Verwaltung und IT zuständig war, werden des Betrugs und der Untreue beschuldigt.
Die Mitgliederwerbung erfolgte auf verschiedene Arten, unter anderem über persönliche Vermittler, Callcenter und eine Online-Plattform namens „Förderhelden.de“. Die Plattform bewarb eine angeblich einfache und kostenfreie staatliche Förderung. Die Anleger und deren Arbeitgeber wurden jedoch anscheinend getäuscht, da sie nicht wussten, dass sie der Genossenschaft beitraten und vermögenswirksame Leistungen zahlten.
Von den 13,5 Millionen Euro, die die Genossenschaft zwischen 2018 und März 2022 sammelte, wurde nur ein minimaler Betrag in den Wohnungsbau investiert. Das Geld soll hauptsächlich für den persönlichen Luxus des Trios, einschließlich hochpreisiger Uhren, Autos und Reisen, ausgegeben worden sein.
Der umfangreiche Prozess vor dem Landgericht Weiden, mit einer Anklageschrift von über 1.100 Seiten, soll mehrere Monate dauern. Zwei Anwälte vertreten jeden Angeklagten, und aufgrund der erwarteten Länge des Verfahrens wurden zusätzliche juristische Unterstützung und Ersatzrichter bestellt. Nach einer Razzia im März 2022 befinden sich die Frau und ihr Ehemann in Untersuchungshaft, während der Sohn später freigelassen wurde.
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