In der neuesten Episode von „Wie viel Elon Musk ist zu viel Elon Musk?“ hat die Plattform X (ehemals Twitter) kurzerhand die Journalistin Jacqueline Sweet gesperrt, nachdem sie eine wilde Theorie entkräftet hatte: Ein angeblicher Elon-Musk-Fanaccount sei in Wahrheit… Elon Musk selbst. Ja, das klingt absurd – aber willkommen im Internet 2025!
Der mysteriöse „Adrian Dittmann“ – Fan oder heimlicher Elon?
Sweet veröffentlichte einen Artikel im britischen Magazin The Spectator, in dem sie eine ausführliche Analyse lieferte, warum ein X-Account, der von einem gewissen Adrian Dittmann aus Fiji betrieben wird, nicht Musk ist. Der Account postet zwar regelmäßig Lobeshymnen auf den Tech-Mogul, und die Stimme des Account-Inhabers klingt tatsächlich frappierend ähnlich wie die des Tesla-Chefs. Aber, Überraschung: Nicht jeder, der Elon Musk bewundert und so klingt wie er, ist auch Elon Musk.
Der echte Adrian Dittmann – anscheinend ein echter Mensch aus Fiji und kein Milliardär in Verkleidung – hat sogar mehrfach auf X beteuert, dass er definitiv nicht Elon Musk ist. Aber wer glaubt heutzutage schon an direkte Dementis, wenn man stattdessen auf wilde Verschwörungstheorien setzen kann?
„Ich bin Adrian Dittmann“ – Elon Musk schlägt zurück
Nachdem Sweet ihren Artikel auf X gepostet hatte, mischte sich Musk persönlich ein – natürlich mit dem Humor eines Mannes, der glaubt, er wäre der lustigste Mensch im Raum. Er kommentierte unter ihrem Beitrag:
„Ich bin Adrian Dittmann. Es ist Zeit, dass die Welt es erfährt.“
Weniger witzig fand das offenbar die Journalistin selbst. Kurz nach dieser Interaktion wurde ihr X-Account gesperrt, genauso wie die Accounts einer Schweizer Hackerin und eines anderen Journalisten, die an der Recherche beteiligt waren. Zufall? Oder der Beginn einer neuen Staffel von „Elon gegen den Rest der Welt“?
Technische Pannen oder Elon spielt Hausmeister?
Die Sperre von Sweet und ihren Mitstreitern ist nicht alles. Auch Links zu Sweets Artikel und Blogs der anderen Beteiligten konnten plötzlich weder gepostet noch per Direktnachricht geteilt werden. Stattdessen erscheint eine typische X-Meldung:
„Etwas ist schiefgelaufen, aber keine Sorge – versuchen wir’s nochmal.“
Oder, übersetzt: „Sorry, aber Elon findet euch gerade echt nervig.“
Die Plattform behauptet, es handle sich um technische Probleme. Aber wenn „technische Probleme“ genau dann auftreten, wenn Elon Musk selbst in einen Artikel verwickelt ist, könnte man fast meinen, die Algorithmen hätten einen Lieblingschef.
Was ist eigentlich „Doxing“?
Laut X wurde Sweet für „Doxing“ gesperrt, also das Veröffentlichen privater Informationen. Allerdings bestreitet Sweet, dass sie irgendetwas Privates über Dittmann veröffentlicht habe. Keine Telefonnummern, keine E-Mail-Adressen, keine geheimen Fotos – nur öffentlich zugängliche Informationen, um zu beweisen, dass Dittmann eben nicht Musk ist.
Sweet fasste das Ganze auf der rivalisierenden Plattform Bluesky treffend zusammen:
„Ich glaube, Elon ist einfach sauer, weil ich sein albernes Spiel ruiniert habe, in dem er über seine Kritiker lacht, die glauben, Dittmann sei sein Alter Ego. Also hat er wütend sein Spielzeug genommen und ist nach Hause gegangen.“
Man kann sich Musk förmlich vorstellen, wie er mit verschränkten Armen und einem beleidigten Gesichtsausdruck vor seinem Monitor sitzt: „Wenn ihr nicht mitspielen wollt, lösche ich euch einfach alle.“
Warum das Ganze wichtig ist
Der Chefredakteur von The Spectator, Matt McDonald, verteidigte Sweets Artikel als wichtigen Beitrag zur öffentlichen Diskussion. Es gehe nicht darum, wer Adrian Dittmann sei, sondern darum, wer er nicht ist: nämlich der reichste Mann der Welt. In einer Zeit, in der Musk immer mehr politischen Einfluss anstrebt, ist es durchaus relevant, solche Theorien zu entkräften – auch wenn Musk selbst offenbar großen Spaß daran hat, diese Gerüchte anzuheizen.
Und was macht Adrian Dittmann?
Während sich X-Nutzer, Journalisten und Hacker gegenseitig fragen, was hier eigentlich los ist, bleibt Adrian Dittmann bemerkenswert entspannt. Er postete auf X schlicht:
„Ich bin nicht Elon Musk.“
Ob ihm das irgendjemand glaubt, bleibt offen. Schließlich ist das Internet ein Ort, an dem die Wahrheit keine große Rolle spielt, solange die Geschichte spannend genug ist.
Fazit: Willkommen in Musks persönlichem Internet
Elon Musk hat mit X nicht nur eine Plattform gekauft, sondern auch die Möglichkeit, sich als Hauptfigur in so ziemlich jeder bizarren Story zu inszenieren. Ob er wirklich dachte, die Theorie „Ich bin Adrian Dittmann“ sei der Brüller des Jahres, oder ob er einfach Spaß daran hat, Journalisten zu trollen, wissen wir nicht. Aber eines ist klar: X ist nicht mehr das soziale Netzwerk, das wir kennen – es ist Elon Musks ganz persönliche Spielwiese.
Bleibt nur noch die Frage: Wer ist der nächste? Und vor allem: Ist Elon Musk wirklich Elon Musk? Man weiß ja nie.
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