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Zerschlagung

tprzem (CC0), Pixabay
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Nach dem Aufstand der Söldnergruppe Wagner erlebt auch das Firmenimperium von CEO Jewgeni Prigoschin einen Zusammenbruch. Seine Mediengruppe, bestehend aus zehn Propaganda-Nachrichtenwebsites, wurde bereits geschlossen, ebenso wie sein soziales Netzwerk und seine „Trollfabriken“. Die Zukunft seines Konzerns Concord ist noch unklar, der allein im letzten Jahr 80 Milliarden Rubel (830 Millionen Euro) für die Verpflegung der russischen Armee erhalten hat. Am Freitag wurde bekannt, dass sich Prigoschins Patriot Media Group auflöst. Die Websites der Gruppe, insbesondere Ria Fan, wurden nicht mehr aktualisiert. Diese Websites waren bekannt für ihre einseitige Berichterstattung im Sinne der Regierungslinie des Kremls. Das soziale Netzwerk YaRus, eine Mischung aus Instagram und TikTok, wurde ebenfalls eingestellt.

Drei „Trollfabriken“, die Prigoschin zugeschrieben werden, wurden ebenfalls geschlossen, darunter die von ihm gegründete „Agentur für Internetforschung“. Tausende Mitarbeiter verbreiteten jahrelang Propaganda und Falschinformationen in sozialen Netzwerken. Die „Trollfabrik“ war maßgeblich in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 involviert, um den später siegreichen Kandidaten Donald Trump zu unterstützen und seine Gegenkandidatin Hillary Clinton zu diffamieren.

Der Leiter der „Trollfabrik“ und gleichzeitig Direktor von Ria Fan, Jewgeni Zubarew, bestätigte in einer Videobotschaft, dass die 2009 gegründete Patriot Media Group ihre Aktivitäten einstellt. Er verteidigte die Vorwürfe der Propaganda, indem er sagte: „Es war wichtig, oppositionelle Journalisten zu diskreditieren. Sie haben versucht, das Land zu zerstören.“ Es ist unklar, ob Prigoschins Mediengruppe tatsächlich aufgelöst wird oder neue, regimetreue Eigentümer gefunden werden. Es wird berichtet, dass die Unternehmen in das Medienimperium des Milliardärs und Putin-Vertrauten Juri Kowaltschuk integriert werden könnten.

Die Zukunft der Concord-Gruppe, eines äußerst profitablen Netzwerks verschiedener Unternehmen, ist noch völlig unklar. Dazu gehört auch Concord Catering, das zeitweise das größte Cateringunternehmen in ganz Osteuropa war. Prigoschin, auch bekannt als „Putins Koch“, versorgte nicht nur Seniorenheime und Kindergärten, sondern hatte auch einen Vertrag zur Versorgung der russischen Armee. Allein für diesen Vertrag erhielt das Unternehmen zwischen Mai 2022 und Mai 2023 80 Milliarden Rubel, wie der russische Präsident Wladimir Putin in seiner Rede am Donnerstag bestätigte. Prigoschins Wagner-Gruppe erhielt im selben Zeitraum nur geringfügig mehr Geld – 86 Milliarden Rubel für Sold und Prämien, wie Putin berichtete.

Die Concord-Gruppe umfasst auch das Unternehmen Megaline, das Bauaufträge für das russische Militär übernimmt, sowie Immobilienentwicklungs-, Bau- und Transportfirmen.

Im Zusammenhang mit dem militärischen Engagement der Wagner-Gruppe in Afrika gab es auch Vorwürfe, dass die Söldnertruppe sich in den Ländern an den Bodenschätzen bereicherte. Auch Prigoschins Imperium hatte eigens dafür eingerichtete Unternehmen. Es ist noch völlig offen, wie es mit der Wagner-Truppe in Afrika weitergeht. Laut dem russischen Außenminister Sergej Lawrow bleiben die Söldner in Afrika aktiv, wenn die Regierungen der betroffenen Länder sich dafür entscheiden, die Verträge mit den Söldnern fortzusetzen.

Es wird spekuliert, ob die Geschäfte von Concord zunächst untersucht werden. Es gibt Gerüchte, dass ein Unternehmen, das mit der aktuellen Führung des russischen Verteidigungsministeriums verbunden ist, das Cateringunternehmen „übernehmen“ könnte. Es ist unklar, wie skrupellos die russische Führung beim Umgang mit Prigoschins Vermögen sein wird.

Formell hat Prigoschin wenig mit der Concord-Gruppe zu tun, da seit 2011 seine Mutter, Violetta Prigoschina, als Chefin fungiert. Der Besitz ist in der Familie gut aufgeteilt: Seine Frau Lyubow Prigoschina besitzt mehrere Wellnesshotels, und seine drei Kinder besitzen ebenfalls einige Hotels und Luxusimmobilien, wie die exilrussische Nachrichtenwebsite Meduza berichtet.

Unterdessen errichtet die Wagner-Söldnergruppe nach ihrem gescheiterten Aufstand in Russland laut US-Experten drei Militärlager im mit Moskau verbündeten Belarus. Aktuelle Satellitenbilder zeigen, dass auf einer ehemaligen Militärbasis in Belarus mindestens 303 Zelte errichtet wurden, in denen jeweils 20 bis 50 Personen untergebracht werden können. Zuvor wurde angenommen, dass die Basis Platz für 8.000 Männer bietet. Es gibt auch Berichte über Pläne für zwei weitere Lager im Westen von Belarus.

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