Zerstört

Published On: Sonntag, 17.03.2024By Tags:

In der Nacht ist in einem geschichtsträchtigen Zeugnis der Filmgeschichte Ägyptens und der gesamten arabischen Welt, dem 1944 errichteten Filmstudio al-Ahram in der Gegend von Giseh, westlich von Kairo, ein verheerendes Feuer ausgebrochen. Die lodernden Flammen legten das traditionsreiche Studio in Schutt und Asche und breiteten sich zudem auf drei angrenzende Gebäude aus. Glücklicherweise wurden keine Verletzten gemeldet, da die Gebäude rechtzeitig evakuiert wurden.

Das Studio al-Ahram, das sich über ein Areal von 27.000 Quadratmetern erstreckt, war Heimat für drei Filmsets, einen Projektionsraum sowie einen Schnittraum und spielte somit eine zentrale Rolle in der ägyptischen Filmindustrie. Berichten lokaler Medien zufolge ereignete sich der Brand nach den Dreharbeiten zu einer Fernsehserie, die für die Ausstrahlung im laufenden Fastenmonat Ramadan vorgesehen war – eine Zeit, die in Ägypten und der gesamten arabischen Welt für ihre besonders hohen Fernsehzuschauerzahlen bekannt ist.

Die Blütezeit Ägyptens als drittgrößter Filmproduzent der Welt in den 1950er Jahren und seine heutige Position, mit etwa drei Vierteln der arabischen Filmproduktion, unterstreichen die kulturelle Bedeutung des Studios al-Ahram. Doch die verheerende Wirtschaftskrise, die das Land im Jahr 2022 erschütterte, hat auch vor der Filmindustrie nicht Halt gemacht und führte zu einem drastischen Rückgang der Filmproduktion auf nur noch 21 Filme.

Der Brand im Studio al-Ahram markiert einen traurigen Moment für das kulturelle Erbe Ägyptens und der arabischen Welt und wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen die Filmindustrie in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit konfrontiert ist. Dieses Ereignis unterstreicht die Notwendigkeit, das kulturelle und historische Erbe zu schützen und zu erhalten, um die reiche Geschichte und den Beitrag des arabischen Kinos zur Weltkultur für künftige Generationen zu bewahren.

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